von Evelyne Lachner am 24.10.2014

Als ich bei den österreichischen Meisterschaften beim Pölventrail den 6. Gesamtrang belegte, erlief ich mir gleichzeitig auch einen Gratisstartplatz zum Qualifikationsrennen für die Trail Running Weltmeisterschaft 2015 in Annecy/ F…
Kommentar vom Pepi: “ Müss`ma jetzt dort auch noch hinfahren …..“ 😉

Pepi Lachner...

Pepi Lachner…

Ich beruhigte ihn gleich, da ich vom Schneebergtrail und der gesamten Tour de Tirol eh schon sehr müde war! (aber natürlich hat’s mir keine Ruh gelassen – nicht der Quali wegen, sondern der Streckendaten- 42 km und 3132 HM und fast nur Wurzelwege und Pfade. Solche Strecken gibt’s nicht oft ….)
Und so fuhren wir samstags Richtung Maria Alm. Vorher telefonierte ich noch mit unseren Teamchef, der mich erstaunt fragte: „ Wie viele Kilometer und Höhenmeter rennst du heuer no ??!!“ Natürlich informierte er sich dann noch genau über das Rennen – wobei ich ihm gleich sagte, keine reellen Chancen zu haben, unter die ersten Plätze zu laufen ….
Am Samstag beim Briefing stellte ich fest, dass die Traillaufszene eine andere ist, als der klassische Berglauf – ich kannte kaum Leute. Der Stock Markus war einer der wenig bekannten Gesichter!
Thomas Bosnjak, Obmann der ATRA und gleichzeitig fürs ganze

WM- Quali geschafft!

WM- Quali geschafft!

Renngeschehen verantwortlich, gab am Sonntag pünktlich um 7:30 Uhr das Startkommando. Beim ersten Anstieg reihte ich mich zuerst als 4. Dame ein, überholte aber bald, bis ich bei ca. km 12 auf der Strecke stand und keine Markierung fand.

Ratlos lief ich eine sumpfige Wiese hinauf ( jetzt hatte ich endgültig nasse Zehen 😉 )- wieder runter- andere Richtung- … bis ich endlich unter mir eine weitere Läuferin entdeckte! Gemeinsam fanden wir wieder auf den richtigen Weg. Bergauf war ich aber stärker, und setzte mich wieder ab – ein Fehler ;-). Angelangt an der „ Schlüsselstelle“, einer sehr steilen Wiese- weglos, dafür mit Farn und Schlingpflanzen

Evelyne Lachner

Evelyne Lachner

übersäht- schlug ich wieder die falsche Richtung ein und fand mich im dichten Gestrüpp eines steilen Waldes wieder! Steil unter mir der Gebirgsbach, wo ich zuerst vorbei bin. Nützt nichts: auf alle Vier rutschte ich- teilweise auf meinen Allerwertesten- Richtung Tal ….Und das ganze nochmals von vorne! Liest sich jetzt so witzig, aber ich sag euch eins: die größte Herausforderung bei so was ist der Kopf!!!

Fremdes Gelände, keine Ahnung, wo man ist und noch gute 25 Kilometer mit etlichen Höhenmetern vor sich. Positiv war, dass die Strecke in 2 Runden verlief, und so weiß man: beim zweiten Mal geht`s sicher besser 🙂 !!!
Nach weiteren 15 km schaffte ich es, wieder auf Platz Drei!!! Rauf noch mal die Schlingpflanzenwiese – und dann wurde es noch mal so richtig HEISS – und das Ende Oktober! Wir hatten nur zwei Labestationen unterwegs, der Durst wurde groß! Beim letzten Anstieg fand ich dann eine Gebirgsquelle – gutes Alpenwasser aus der Region 😉
Ca. 2 km vorm Ziel läutete dann noch mein Handy Amok: war sicher mein Pepi! Aber jetzt hatte ich keine Zeit, der Arme musste sich noch ein bischen gedulden. Gleich darauf tauchte ich eh schon auf. Das letzte Stück lief er noch mit mir ins Ziel – HINTER mir – und so blieb ihm nicht der Anblick erspart, als ich noch einen richtigen Bauchfleck auf einer Schotterstraße hinlegte ( Ich glaubte, meine Fusserl seien noch so fit, dass ich über einen Weidedraht hüpfen konnte, statt die Umgehung zu nehmen!!!) – der arme Pepi hat sich g`schreckt –( ich eh`auch 😉 ).
Nach 6:45 Stunden kam ich mit blutigen Ellbogen und Knie endlich wieder am Dorfplatz von Maria Alm an. Meine Uhr zeigte ein paar km und Hm mehr an, als die Originalstrecke. Aber ich war Drittplatzierte!!! 🙂
Und dieser 3. Platz hatte Konsequenzen: am Anfang hatte ich ja erwähnt, dies war ein Qualifikationsrennen für die kommende Trail Running WM.
Platz 1 -3 bei Männern und Frauen der Gesamtwertung werden als Vertreter Österreichs offiziell zur Teilnahme an der Trailrunning Weltmeisterschaft am 30.05.2015 in Annecy/Frankreich über die Distanz von 85 km / 5300 Hm gesandt, inklusive Trainingsbetreuung und leistungsdiagnostischen Tests in der Vorbereitung!
Ich sag`s ganz ehrlich: Der Trail selbst hat mich nicht überfordert – dass Ergebnis und die Konsequenzen dazu schon. Nach Beratschlagung mit meinem „ Personal“ – Betreuer und einem Telefongespräch mit unserem Teamchef nehme ich die Herausforderung nun an – MANN MUSS ZIELE HABEN IM LEBEN!

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Ah´… und Pepi: ich werde in Frankreich sicher nicht über Hindernisse springen 😉 !

Kategorien: Touren

2 Kommentare

Bernhard Renöckl · 29. Oktober 2014 um 06:01

mehr Hm hat nur der Schoberstein Bergmarathon 😉
alles Gute für die die WM in Frankreich!

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