23.12.2018
Der letzte Klettertrip mit Chris Draxler war schon länger her und sein letzter Aufenthalt im Eis überhaupt schon zwei Jahre alt. Eh kloar: der gute Junge musste ja unbedingt mit seiner Johanna fast ein Jahr lang die Welt bereisen…
…und daher traf es sich ganz gut, hier dem Buben wieder mal ein wenig Respekt einzuflößen und ihm zu zeigen, wo der „Bartl den Most herholt“! 😉 Wir wollten weg vom Weihnachtsstress und drei Tage lang ein wenig in Südtirol herum pickeln:
Am Anreisetag ging es gut getimt nach Mittag noch zum „Lujanta“, der- genau als wir ihn am Einstieg erreichten- durch den Abzug der letzten Seilschaft ganz für uns alleine dastand! Ruck zuck waren wir die 100 Meter an dessen rechter Seite raufgestiegen. Sehr schönes WI 4 Klettern bei eher feuchten Bedingungen. Der Fall war doch ziemlich nass… Die Temperaturen waren jedoch optimal, also stiegen wir umgehend ein zweites Mal ein. Diesmal an seiner linken Seite über eine schön zu kletternde WI 5 Säule. Nach dem Abseilen zog es uns dann ins Quartier, wo wir nicht nur unsere Sachen trocknen konnten, sondern auch die Kohlehydratspeicher für den nächsten Tag gut auffüllen konnten…
Tagwache um 0400 und Abmarsch am Sellajoch um 0500 Uhr. Der Tipp mit der Uhrzeit von Oliver war perfekt, sahen wir doch bereits zehn Minuten später die ersten Verfolger hinter uns.
Nur waren wir offenbar ein wenig zu flott für diese, denn am Einstieg des „Couloir Holzknecht“ an der Langkofel Südwestseite waren wir trotz nennenswerter Spurarbeit noch immer in Front. 😊
Herrlich- wir waren die Ersten an diesem Tag! Das versprach stressfreies und (fast) ungefährdetes Klettern! In Wechselführung ging es da sehr beeindruckend hinauf. Das mentale highlight war sicher die zweite WI 5+ Seillänge, die uns nicht gerade absicherungsfreundlich begrüßte. Mit zwei guten und drei schlechten Schrauben waren wir flugs drüber und erfreuten uns an den kommenden Längen: herrlichstes Eis in der vierten und sechsten Seillänge und landschaftlich einzigartig kletterten wir bis zum letzten Stand. Von dort spurten wir dann noch die restlichen 200 Höhenmeter bis zum Gipfel rauf- welch ein Panorama bei strahlendem Sonnenschein. Es war einfach tip- top!
Abklettern- abseilen- absteigen- TAB! 😉 Herz, was willst du mehr!
Am dritten Tag zog es uns dann nochmal zu den Eisfällen von Kolfuschg: Wir begannen als erste Seilschaft unsere Kletterei mit „Das Schwert des Damokles“. Eine WI 4+ bei optimalen Temperaturen. Leider waren wir nicht die Einzigen, die am letzten Sonntag vor Weihnachten noch ihrer Eiskletterleidenschaft frönen wollten. Es ging zu wie in einem Bienenstock! Drei Seilschaften hinter uns (…haben die keine Angst vor meinen
unkontrollierten Eisbrockenattacken?) veranlassten uns zu einem Wechsel Richtung „Nur für Wenige“ oder zum „Dünner Schauder“ rüber.
Doch da war es nicht anders: drei Seilschaften links, drei Seilschaften rechts! Und noch dazu sehr langsam und nicht vertrauenserweckend schlichen da einige aufwärts. Keiner von denen hatte anscheinend Angst um seine Körperteile- wir dafür umso mehr. Also wendeten wir uns schweren Herzens von den Fällen ab und stiegen zum Auto hinunter…
Ein nahezu perfektes Eiskletterwochenende ging da leider viel zu schnell vorüber!
Danke Chris fürs Mitklettern und Mitfiebern- ist jedes Mal ungemein lässig mit dir unterwegs sein zu dürfen!
Danke Oliver L. und Daniel L. für die perfekten Tipps für diesen Trip! Lässige Burschen seid`s! 😊
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hier gehts zum album und der Tourenbeschreibung des Lujanta…
hier gehts zum album und der Tourenbeschreibung des Couloir Holzknecht…
hier gehts zum Album und der Tourenbeschreibung vom Schwert des Damokles…
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die videos könnt ihr hier sehen:
Schwert des Damokles 2018:
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Couloir Holzknecht 2018:
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2 Kommentare
Stefan · 27. Dezember 2018 um 22:23
Verdammt lässig!!
Man muss auch mal umdrehen können, die Berg stehen noch länger, alles richtig gemacht.
LG Stefan
admin · 28. Dezember 2018 um 08:06
Danke, Stefan! Ja: seehr lässig! 🙂
Das wir nicht mehr geklettert haben, wär lästig, aber nicht so schlimm: es gibt wahrlich ärgeres…