von Marin Gansterer am 23.4.2016

Die Patrouille des Glacier (PDG) ist weltweit der größte Schitourenwettbewerb. Dieser einzigartige Wettkampf ist charakterisiert durch die Länge seines Parcours (53 km, 4000 HM), die Anforderungen des hochalpinen Geländes, seiner Höhenlage und dem Profil der Strecke. Von Zermatt via Arolla nach Verbier wird entlang der Schweiz-Italienischen Grenze in 3er-Teams patrouilliert…

der Start...

der Start…

Dieses Bergsportfest erfreut sich ungezügelter Popularität mit weit über 4000 Teilnehmern und einer Vielzahl nicht nominierter Teams. Sogar das englische Königshaus war mit Pippa Middleton vertreten. In der ersten Bewerbsnacht von Dienstag stürmten zwischen 22:00 und 01:30 Uhr 337 Mannschaften von Zermatt los. Knapp 400 starteten auf halber Distanz in Arolla.

Lucien, Ersatzmann Nicolas und ich, dem letzten Startblock zugeteilt, legten die ersten 600 HM von Zermatt  in Laufschuhen zurück. Bei wolkenlosem Himmel und Vollmond nahmen wir die Verfolgung der Lichterkette am Fuße des Matterhorns gen Tête Blanche (3650 m) auf, wobei wir bei magischer Atmosphäre den Myhtos PDG verstehen lernten. Konzentration war bei der Abfahrt in der Seilschaft gefragt, welche wir durchwegs flott und mit nur einem Sturz meisterten. Nach 4:15 h erreichten wir die erste Labestelle in Arolla auf dem 6. Platz in der Zwischenwertung!

...Richtung Tete Blanche...

…Richtung Tete Blanche…

Dann allerdings machte die glatte Spur den Teilnehmern zu schaffen. Als Spezialist für steile Anstiege zog Nicolas Lucien die nächsten 1000 HM Richtung Col de Riedmatten. Die folgende Tragepassage mit Auf- und Abstieg genossen wir bereits bei Sonnenaufgang. Ein kleines Missgeschick passierte auf der pickelharten Steilhangabfahrt: ich verlor meinen Schi. Ein aufmerksamer Mitstreiter konnte diesen allerdings noch auffangen, bevor er Gefahr lief, im Nirwana zu verschwinden. Ihm gilt es zu danken! Danach kam der einzige mir nicht bekannte Abschnitt entlang des Lac de Dix.

...Col de Riedmatten...

…Col de Riedmatten…

Mehrere Kilometer im Flachen konnten auf Fellen oder im Skatingstil zurückgelegt werden. Die seitliche Hangneigung und die Zwischenanstiege machten dies in der schnelleren Langlauftechnik zu einem der härtesten Abschnitte für mich. Der letzte lange Anstieg führte durch das Couloir der Rosa Blanche. Bereits von der Ferne hörten wir die Zusehermassen und Alphornbläser. Ich unterstützte Lucien mit dem Gummiseil über die Rosa Blache und den letzten Pass Col de la Chaux. Stets ausreichend mit Nahrung versorgt und endlos motiviert, mobilisierten wir die letzten Kräfte und konnten endlich Verbier erreichen. Noch ein Laufkilometer im Spalier der Zuseher ließ Emotionen hochkommen. Überglücklich erreichten wir nach 8:38 h das Ziel. Mit noch mehr Stolz wurden wir erfüllt, als wir erfuhren, dass diese

Zeit den 8. Gesamtrang und den 2. Altersklassen Platz bedeutete. Für uns drei war es die PDG-Premiere und endete gleich auf dem Podest. Ein besserer

Martin Gansterer ganz rechts!

Martin Gansterer ganz rechts!

Winterabschluss ist kaum vorstellbar!

Vom Wetter beeinträchtigt wurde der zweite Wettkampftag Freitag nachts. Tom, Andi und Dieter, sowie die Profimannschaften warteten startbereit in Zermatt, wurden jedoch aufgrund der sicherheitsbedingten Rennabsage wieder verabschiedet. Ewig schade, aber da müssen wir wohl nächstes Frühjahr eine Haut Route Streckenbesichtigung einplanen… 😉

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hier gehts zur Seite des Veranstalters…

hier gehts zur PDG 2016- Ergebnisliste…

 

ein lässiges video könnt ihr hier sehen:

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die Fotos könnt ihr hier sehen:

Kategorien: Touren

5 Kommentare

Martin · 25. April 2016 um 21:17

Danke euch. Ihr seid jederzeit willkommen meine Herren. Bald kenne ich alle Winkel des rauhen, faszinierenden Wallis und biete mich als Guide an.

    admin · 26. April 2016 um 14:55

    Darauf komme ich gerne zurück. Wir sehen und hören uns! lgm

witsch · 24. April 2016 um 15:55

Muss Euch auch gratulieren.SUPER-Leistung Burschen!!!!Perfekt!lg.witsch.

    admin · 24. April 2016 um 19:12

    Dann werden wir uns beide im nächsten Jahr bei der Haute Route Besichtigung anschließen, oder witsch?

admin · 24. April 2016 um 11:47

Nochmals Gratulation an dieser Stelle, Martin! Eine affengeile Hammerleistung habt ihr da ab geliefert! Chapeau! 🙂 lgm

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