von Martin Gansterer am 24.2.2015
Ein Aufstieg, eine Tragepassage und eine Abfahrt im Zweierteam – so einfach klingt das Prinzip des Integral du Rogneux. Dass der Anspruch dennoch beachtlich war, will geschildert werden…
Der Mont Rogneux 3084m im Walliser Grand Combin Gebiet ist ein wahrer Schitourenklassiker. Der auf 1000 Teilnehmer limitierte Bewerb wurde in fünf Startblöcke gegliedert. Markus und ich gerieten auf Grund von Materialschwierigkeiten unter Zeitdruck und schafften es nur Dank Steffis Hilfe in letzter Minute zum Start. In mehr als einem Dutzend Wettkampfjahren war der Sprint in den Startbereich meine bisher kürzeste Aufwärmphase bei einem Rennen. Kaum angeschnallt, donnerten wir mit 200 Kontrahenten los. Von nun an ging es 10 Kilometer mit 2000 Höhenmetern bergauf. Das gemächliche Tempo der Führenden erlaubte uns, sukzessive Plätze gut zu machen. Nach einigen Höhenmetern setzen wir uns sogar an die Spitze!
Im oberen Streckenabschnitt wurde die Luft für Markus spürbar dünner und wir reduzierten das Tempo minimal.
Trotz miserabler Wetterprognosen war beim Einstieg in die Tragepassage am Grat des Rogneux die Sicht durchwegs passabel. So blieben uns die Tiefblicke auch nicht verwehrt. Die bestens markierte und gesicherte Strecke sorgte für ausreichend Schutz.
Das wesentliche Kriterium war die 2000 Höhenmeter lange Abfahrt im freien Gelände. Zuerst ein Steilhang vom Gipfel, gefolgt von super Pulverschnee, dann etwas Bruchharsch, und zuletzt eine Walddurchquerung mit Hindernissen wie bei einem Schicross. Buckelpisten, Steilkurven und Baumstämme ließen die Athleten mehr hinunter kullern als abfahren. Zum Glück wurden keine Haltungsnoten vergeben.
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Mit ein paar kleinen Schrammen erreichten wir das Val de Bagnes und liefen, die Schi tragend, zufrieden im Ziel ein.
Mit 2:56 h reichte es für den 52. Gesamtrang. Dass es auch 30% schneller ginge, bewiesen die französischen Tagessieger.
An den folgenden Tagen sorgte der Neuschnee für Pulverspass im Val Ferret, am Gran Saint Bernard und im Weisshorn Gebiet. Die Gipfelstürme im Frühjahr sind somit bestens vorbereitet!
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das video dazu seht ihr hier:
6 Kommentare
Martin · 27. Februar 2015 um 22:07
“Materialschwierigkeiten” ist die charmante Umschreibung für “barfuß mit Schi am Start zu stehen und die Schuhe im Hotel vergessen zu haben”…
admin · 28. Februar 2015 um 00:11
🙂 🙂 🙂 🙂 🙂
Renate Gansterer · 27. Februar 2015 um 11:12
Super geschildert! ich kann mich in euren Genuss in der Schweizer Bergwelt schon fast… hineinfühlen;
ich freu mich aber schon, die Frühsommerbergwelt bei euch zu sehen
Mutti-Martin
admin · 27. Februar 2015 um 17:47
Also DAS freut uns ganz besonders, das Martin`s Mutter das umtriebige Leben ihres Sohnes über unser HP verfolgt! 😉
Markus · 25. Februar 2015 um 20:27
Die “Materialschwierigkeiten” haben mich am Abend noch eine Runde gekostet!
admin · 27. Februar 2015 um 09:44
Na ja, Markus! Wenn es mit EINER Runde getan ist… 😉 Eins super Rennen habt`s da gehabt! Respekt!