von Michl Kraeftner am 6.7.2014
Tag Drei und wir waren noch immer nicht müde! Hatten wir noch am Tag davor gerätselt, was wir nach der Liskamm Nordwand machen sollten, ergab sich nun alles wie von selbst…
Durch unsere ungeplante Überschreitung nach Italien zum Rif. Gnifetti mussten wir ja auch wieder zurück auf die Zermatter- Seite. Und da wir am Donnerstag Hammerwetter hatten (mecht wissen, wos des für ein Wetterheini woar, der uns den Mittwoch so guat angesagt hatte…), ging es erst um 0600 Uhr nach einem guten Frühstück ganz entspannt als letzte Seilschaft los. Wir wussten noch nicht, ob uns die letzten beiden Tage sämtliche Energie aus dem Körper gezogen hatten, aber nach ein paar Schritten war klar: Heute geht’s super und der Flo „rennt wia a Schneida“! 🙂
Vorbei an knapp 50 Bergsteigern, die sich die steilen Hänge Richtung Lysjoch per pedes hinauf quälten. Ein gutes Gefühl, da einfach mit den
Schi vorbeirennen zu können! Die Tour- einfach gewaltig! Ein Gipfel schöner als der andere!
Über die Vincent Pyramide (4.215m) zur Punta Giordano (4.167m), weiter zur Cno. Nero (4.322m) und Parrotspitze (4.463m) ging es zum abschließenden Kaffee auf die bereits bewirtschaftete Hütte auf der Signalkuppe (4.554m).
Den Steilaufschwung zur Hütte rauf nahm Flo nur widerwillig mit den Schi in Angriff, doch unter Einsatz seiner „Kampfharscheisen“ (i brauch de hoit nur am Schattberg… 😉 ) schaffte auch er diese letzte Hürde…
Nicht ganz: wollte der gute Mann doch dann tatsächlich von der Hütte
ein 60 m Seil ausleihen, um da wieder runter zu kommen! 🙂 🙂
Mit gutem Zureden und ein wenig hinter mir nachfahren waren seine Ängste gleich mal verflogen und schneidig gings runter zu den vorher deponierten Rucksäcken.
Was folgte, ist bekannt. Traumhafter Pulver, dann Firn bis zur Hüttenterrasse. Erst im unteren Teil seilten wir uns an, dachte ich doch sofort an den Spaltensturz von Axel 2008 vor der damaligen PDG (Tom und Geri wissen sicher noch sehr gut, wie das damals war… 😉 ).
Zusammenpacken, mit dem Hüttenwirt über die beiden letzten Touren plaudern (vor Sorge haben das Hüttenpersonal uns am Vortag laufend
am Handy versucht zu erreichen- find ich sehr toll), und ab ging`s runter zur Station Rotenboden bei der Gornergratbahn (2.815m).
Ein wahrer Genuss war dann die anschließende Dusche am Campingplatz. Wir gönnten uns noch eine weitere Nacht in Täsch, versorgten unser Kletterzeugs und fuhren dann tags darauf nach Hause.
Zwar war der Freitag auch noch sehr schön, aber irgendwann muss es ja genug sein (Flo`s Kondi ging bereits dem Ende zu 😉 ).
Und unsere Familien freuten sich ohnehin am meisten, dass wir- trotz „Anfangsschwierigkeiten“- gesund und munter noch das Wochenende mit ihnen verbringen konnten.
Danke Flo für`s mitnehmen und für das gemeinsame Klettern! Hat wirklich sau viel Spass gemacht! Und das mit der Matterhorn Nordwand sollten wir gemeinsam hinsichtlich Vervollständigung klären… 😉
Und hier der Bericht vom Flo aus seiner Sicht auf seiner page…
die Fotos könnt ihr hier sehen:
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2 Kommentare
Flo · 8. Juli 2014 um 21:25
… mei Kondi wor no guat … wer wollt den unbedingt heim 🙂 a 4000er wäre no immer gangan 😎
admin · 9. Juli 2014 um 09:04
Für mich schon, aber bei dir… 😉 Schön, dass wir immer noch berghungrig sind!