von Michl Kraeftner am 1.4.2014
So erfolgreich unsere bisherige Schitourensaison war, so war doch heuer terminlich ein wenig der Murks drinnen. Gut, dass es noch genug perfekte Ausweichziele gibt…
Beruf und Familie, Verletzung, Übersiedelung, Auslands- Jobwechsel, etc. machten es uns als Team heuer nicht leicht, in einer größeren Runde gemeinsam etwas zu unternehmen. Aber auch die Einzelunternehmungen hatten es in sich und verliefen sehr erfolgreich. Und sozusagen als “Einmann Vorhut” war ich am vergangenen Wochenende unterwegs, um die Verhältnisse im Sonnblickgebiet zu begutachten. Das Kitzsteinhorn Extreme wirft ja schon seine Schatten voraus, und dieser Termin ist bei uns schon vorgemerkt (auch mit einer “Nachbereitungstour”…)
Ausserdem mußte ich die Tour du Rutor schweren Herzens absagen, und da kam mir der Sonntag mit perfekt angesagtem Wetter gerade recht! Die beiden Nordwandrinnen am Hohen Sonnblick warteten auf mich…
Weil ich ein Freund der schnellen Entscheidungen bin und oft nur wenig Zeit für
meine Spinnereien zur Verfügung habe, saß ich um 0300 Uhr im Auto und fuhr gen Westen. Abmarsch um 0700 Uhr vom Parkplatz Kolm- Saigurn hinter Heerscharen von Tourengehern, die den Hocharn zum Ziel hatten. Mich zog es hingegen unter die Nordseite des Sonnblicks und flugs war ich ganz alleine am Beginn der linken Nordwandrinne. Im oberen Drittel der Rinne holten mich Andi Hofer mit seinem Bergspezl ein. Zu Dritt ging es dann im tiefen Schnee ein wenig leichter bergauf. Die Verhältnisse in der Rinne waren für die Abfahrt perfekt- für`s Raufgehen aber ziemlich beschwerlich (der letzte ergiebige Schneefall war noch nicht lange her…).
Oben am Ausstieg empfing uns wieder die Sonne. Kein Lüftchen regte sich auf 3.100 m- perfekt! Die Einfahrt in die Rinne gestaltete sich trotz anfänglicher Bedenken meinerseits ganz easy und locker- die Bedingungen waren ein “Schmankerl”! 🙂
Die beiden Kameraden zog es dann ganz nach unten zum Tourenausgangspunkt- ich hingegen querte nach Westen zur rechten Nordwandrinne hinüber und fellte wieder auf. Die Bedingungen waren erwartungsgemäß ähnlich wie kurz zuvor, sogar die Randkluft war (fast) unproblematisch zum Übersteigen- hingegen ließ die Tiefe des Schnees auch im oberen Teil der zweiten Rinne nicht nach.
Und weil`s schon fast Mittag und ich zudem schon “gscheit maroni” war, trat ich schweren Herzens die Rückfahrt an. Ein unvergleichliches Panorama und ein Tiefblick sondergleichen begleiteten mich in die Tiefe. Wenig später genoß ich mein TAB im Tal bei schon fast sommerlichen Temperaturen.
Rechtzeitig zum späten Nachmittagskaffee war ich wieder bei meiner Familie- so stell ich mir einen perfekt eingeteilten Tag vor! 😉
Danke an Andi und Spezl für`s Spuren und die gemeinsame kurze Zeit! 🙂
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die Fotos könnt ihr hier sehen…
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4 Kommentare
Harald Dagn · 1. April 2014 um 14:41
Servus Michl,
ich ziehe meinen Hut du bist schon ein wilder Hund …
Lg
Hari
admin · 1. April 2014 um 17:34
Danke, Hari!
Die Verhältnisse waren aber schon sehr gut- die Abfahrten waren ein Genuß! Wir sehen uns am Kitzsteinhorn!
Flo · 1. April 2014 um 13:15
na super und mich nimmst ned mit 🙂 🙂 🙂
… schade war leider unmöglich, hast es perfekt erwischt.
*eifersüchtig*
… freu mich schon auf unser Zeitfenster bei hoffentlich perfekten Bedingungen!
lg Flo 😎
admin · 1. April 2014 um 17:36
Net bled redn! 😉
Habs dir ausdrücklich vorher angeboten- aber DU wolltest ja nicht mitgehen. Wär auch was für dich gewesen- außerdem hätte ich jemanden zum Spuren in der zweiten Rinne gebraucht- und oben in den Felsen- und…….
Freu mich schon auf unser Projekt!