von Martin Gansterer am 20.3.2016

Als Wettkampf-Generalprobe für die PDG wählten wir den Kandersteg Skimarathon. Mit 35,8 Kilometern Länge, 3.700 Höhenmetern und drei Trageabschnitten auf rein alpinem Terrain ist es eines der längsten Rennen der Schweizer Alpen und kann in zweier oder dreier Patrouillen bestritten werden…

eine der Tragepassagen...

eine der Tragepassagen…

Drei Startzeiten können gewählt werden: 3:00, 4:00 oder 5:00 Uhr.  Von Kandersteg im Berner Oberland auf 1.200 m galt es, sieben Aufstiege und sechs Abfahrten zu meistern.

Nicolas Charbonnet, Lucien Burquin und ich versuchten uns beim 4:00 Uhr Startblock. Die sternenklare Nacht verhieß bestes Wetter, aber auch Kälte und harte gefrorene Spuren. Wir einigten uns, dass ich das Anfangstempo vorgeben sollte. Nach 800 Höhenmetern trafen wir auf unser viertes PDG- Teammitglied Nicolas Jaszkowski. Der Youngster begleitete uns locker und motivierte uns über einen Großteil des Parcours.

ein unglaubliches Panorama...

ein unglaubliches Panorama…

Bei den flachen Skating Passagen und holprigen Abfahrten konnten sich Lucien und ich etwas weiter nach vor arbeiten. Je höher es wurde und je länger es dauerte, desto mehr spielte Nico seine Stärken aus. Der höchste Punkt war das Steghorn mit 3.146 m bei Sonnenaufgang.

Plötzlich rutschte ich aus und schlitterte rund 100 Höhenmeter auf meinem Allerwertesten hinunter, jedoch ohne gröbere Folgen. Bei den letzten beiden Aufstiegen war es zäh, Nicos bzw. Luciens konstantem Pace zu folgen.  Nach der letzten nicht endend wollenden Tragepassage fixierten wir Nicos Schuh mit einem Gewebeband und ratterten von 3.000 m Höhe Richtung Ziel auf Sunnbüel auf 1.900 m

Martin Gansterer...

Martin Gansterer…

Seehöhe. Nach dem letzten Steilhang warteten Lucien und ich vergeblich auf Nicolas. Nach mehreren Minuten kämpfte er sich schmerzverzerrt zu uns herunter. Ein schwerer Sturz hatte seinen Unterschenkel in Mitleidenschaft gezogen. Es lagen noch vier Kilometer flaches und ein Kilometer leicht steigendes Terrain bis ins Ziel vor uns. An Schussfahren und Skating war aufgrund von Nicolas´ Schmerzen nicht zu denken. Mit vereinten Kräften mühten wir uns gen Zielbogen. Auf dem Zielanstieg spielten Lucien und ich auf Fellen Zugpferd, Nico blieb angeschnallt und half im Doppelstock mit.

Nach 06:08 h erreichten wir endlich das Ziel! Gut 20 Minuten haben

alles gut im Ziel!

alles gut im Ziel!

wir ob Nicolas´ Sturz eingebüßt. Lucien und ich waren dennoch sehr zufrieden, denn die Teamperformance und Ausgeglichenheit war bis Kilometer 31 tadellos. Nur Nico war etwas gebrochen aufgrund des versäumten, vermeintlich guten Teamergebnisses, der Schmerzen und der Ungewissheit des Verletzungsausmaßes. Beim unmittelbaren Krankenhausbesuch wurden starke Verstauchungen und Prellungen, jedoch keine Fraktur diagnostiziert. Wir hoffen, dass die Blessuren bis zur PDG verheilt sind!

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Kategorien: Touren

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