Spekuliert hab ich ja ob des perfekten Wetters schon damit- und als Markus Gruber dann mir noch zusätzlich mitteilte, wir wären zu Viert, stellte ich mir ebenfalls zeitgerecht den Wecker …
Kurz überlegte ich mir schon, mich einfach wieder umzudrehen und weiter zu schlafen, doch das Gewissen verbat mir diese Vorgangsweise. Und spätestens bei Sonnenaufgang würde man es sowieso bereuen, nicht mitgegangen zu sein. Zu viert stiegen wir also Richtung Fadensteig hinauf. Patrick und Lukas wollten den Normalweg rauf, Markus und ich hatten eine kleine Variante zu klettern vor.
Das Schöne auf unserem Hausberg sind die unzähligen Varianten, die es zu klettern, begehen, befahren und befliegen gilt. Weg vom markierten Steig bieten sich unglaublich schöne und oft auch selektive Anstiege, die für den ambitionierten Bergsteiger mehr als lohnenswert sind. Doch auch hier gilt: gerade im Winter herrschen hier anspruchsvolle Bedingungen. Schnee, Eis, Mixedgelände und sehr steile Passagen wechseln munter ab. Man sollte diese Art der Touren schon gewöhnt sein, sonst könnte es rasch gefährlich werden.
Da Markus ein paar Tage zuvor schon die Putzerlrinne aufgestiegen ist, nahmen wir
nun einfach die nächste Linie orografisch links davon. Steigeisen und zumindest ein Pickel sind da obligatorisch, fanden wir sogar kurze Blankeispassagen in der Gustlrinne vor. Der Ausstieg aus diesen nordseitig ausgerichteten Rinnen- gerade in der Früh- ist jedesmal ein unglaubliches Erlebnis: die aufgehende Sonne erzeugt hier ein eindrückliches Licht und schafft gleichzeitig eine friedliche und beruhigende Stimmung. Einfach herrlich!
Lukas und Patrick zog es zur Roten Schütt Flanke, Markus und ich wollten einen Blick in die Vestenkogel Ostflanke werfen. Und siehe da: trotz der ansonsten eisigen Bedingungen, präsentierte sich diese 50°- steile Flanke mit einer guten, dünnen Neuschneeauflage. Nach einem Abstecher zum Kaiserstein zu Flo standen wir rasch wieder bei der Einfahrt- jedes Mal wieder eine Überwindung, da rein zu fahren. Ich startete als Erster und fand auch die Bedingungen vor, die wir uns vorgestellt hatten-
leider nur bis kurz nach dem steilsten Stück. Ab da ging es “crispy” weiter (früher hätte ich gesagt: “sportlich hart”…) 😉
Spätestens ab diesem Zeitpunkt war genaues und fehlerfreies Schifahren angesagt. Patrick und Lukas warteten schon am Zusammenschluss der beiden Abfahrten in der Breiten Ries auf uns und gemeinsam ging es zurück zum Ausgangspunkt und weiter ins Büro. So könnte jeder Arbeitstag beginnen!
Danke Lukas, Patrick und Markus für die tollen pics! 🙂
Einen eigenen Artikel über das Steilrinnenerlebnis am Schneeberg findet ihr auf bergsteigen.com.
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die Fotos könnt ihr hier sehen:
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