Irgendwie war`s- und ist es immer noch- im Mai wettertechnisch verhext: ein Tiefdruckgebiet nach dem anderen, Okklusionen, Höhentröge und noch vieles mehr machten ein gesichert geplantes Wochenende unmöglich. Doch nicht ganz…
…tat sich doch eine vielversprechende Pause dieser aktiven Schönwetterbremsen auf- und zwar im Bereich der Ortler Gruppe. Also nix wie hin!
0100 Uhr Tagwache an einem Donnerstag ist schon ziemlich heftig. Die siebenstündige Fahrt nach Sulden auch. Wenn man dann aber aus dem Auto steigt und das Panorama sieht mit all seinen Tourenskimöglichkeiten, weiß man wieder einmal. „Alles richtig gemacht!“ Und das sollte die folgenden vier Tage auch so bleiben.
Zum Eingehen und Gewöhnen stiegen wir ab dem mittleren Vormittag noch zur Suldenspitze hinauf. Es war fast perfekt- ein wenig zu warm vielleicht, aber sonst alles tiptop. Nur der Körper wollte noch nicht so richtig. Rechtschaffen müde beschlossen wir, nicht noch weiter zum Cevedale zu gehen, sondern gleich diesen unverspurten „Nordhangtraum“ in Angriff zu nehmen. Ich war da schon einige Male oben und konnte ein wenig den Heimvorteil ausspielen- die Abfahrt war bis zum unteren Teil perfekt und traumhaft!
Na ja: wenn einem schon am ersten Tag die Minnigerode Rinne am Ortler anlacht, dann soll es so sein: Tagwache 0230 Uhr und schon waren wir wieder unterwegs. Ein herrlicher Sonnenaufgang am Einstieg zu dieser beeindruckenden Linie, schnelles Höhersteigen ob der guten und harten Verhältnisse und eine Rundumsicht am Gipfel ließen unsere Herzen höher schlagen. Nur die Abfahrt durch diese Rinne verbot sich heute. Oben herrlicher Pulver und unten schöner Firn bei der Abfahrt nach Trafoi waren die Zutaten beim Plan B: „A net schlecht!“ 😉
Trotz einiger Tourenskirennen, die im Marteller Tal veranstaltet wurden und werden, schaffte ich es nie, eines davon zu bestreiten. Also rein am dritten Tag in dieses sagenhaft schöne Tal und bestaunen, was es da alles so an Bergen zu besteigen gibt. Die Tagwache um 0430 Uhr (schön langsam wir das Aufstehen zäh…) stellte sich als goldrichtig heraus. Nach dem Passieren der Zufallhütte und dem Erreichen des Talbodens vom Plimabach stand unser Plan fest: Über den Fürkeleferner rauf zum Cevedale, rüber zur Zufallspitze, runter über deren Nordostflanke und zurück zum TAB!
Fast schon überflüssig zu sagen, dass bis auf ein paar Schwünge im Bruchharsch sich der Rest als pipifeiner Firn unter den Skiern dahin schmierte- megaschön!
Für den vierten Tag versprach der Wetterbericht ab den Mittagsstunden das Eintreffen erster Wolkenfelder vom Westen her. Also wiederum Tagwache um 0430 Uhr und rein ins Rojental—keine Ahnung, warum wir da noch nie waren. Aber eines sei dazu gesagt: „Wunderschön, perfektes Tourenskieldorado, optimal geneigte Abfahrtshänge in allen Expositionen und eine Gipfelrundumsicht, die
ihresgleichen sucht.“
Die Kurztour auf den Grionkopf war genau richtig, um diese vier Traumtage abzurunden. Und wenn man beim finalen Abstieg nach einer wiederum perfekten Firnabfahrt durch ein Meer von Krokussen wandert, zeigt sich einmal mehr, wie wunderschön und einzigartig es in den Bergen ist. Danke an Markus und Jürgen für`s Mitgehen, Mitwandern, Mitfahren, Mitleiden und Mitaufstehen! 😉
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hier gehts zum album und der Tourenbeschreibung der Suldenspitze…
hier gehts zum album und der Tourenbeschreibung vom Ortler…
hier gehts zum album und der Tourenbeschreibung von Cevedale und Zufallspitze…
hier gehts zum album und der Tourenbeschreibung vom Grionkopf…
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die videos dazu seht ihr hier:
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