Was tun, wenn man beruflich zufällig im Westen Österreichs zu tun hat, zufällig ein Kletterspezl in Südtirol weilt und zufällig schönes Wetter am Gardasee angesagt ist? Eh kloar…
…man trifft sich Nähe Bozen und fährt gemeinsam ins Sarcatal!
Oliver gebührt Dank, dass ich nach jahrzehntelanger Arco- Kletterabstinenz wieder da runter durfte. Und weil dieser Kerl nicht nur alle Touren in Mitteleuropa kennt, die meisten davon auch schon geklettert und noch dazu ähnliche Vorlieben am Berg hat wie ich, verwundert es, dass wir nicht schon früher mal aufeinandertrafen. Sein Tourenbuch ist eine wahre Fundgrube in Sachen Bergschmankerl: der Typ ist gefühlt schon alles geklettert, was einem so im Leben eines
Bergsportlers unterkommen kann.
Bis auf kleine Ausnahmen- wo eine davon genau dort liegt, wo es uns nun hinzog: ins Sarcatal zum Monte Casale. Der gute Mann ist dort natürlich schon einiges geklettert, dafür ich umso weniger. Ich hatte auch keine Ahnung, welche Touren da so rumstehen. Und weil wir beim Alpinkelttern ähnlich ticken, begeisterte mich sein Vorschlag der Non solo Pane gleich mal sehr!
Ein Klassiker, VII+, A1, 14 SL, 400 Meter, Normalhaken, viel Eigeninitiative… klang verlockend und wurde umgehend in die Tat umgesetzt. Die im Sarcatal- Kletterführer angegebenen ***** Sterne dieser Tour beziehen sich jedoch weniger auf die Felsqualität oder der Absicherung, als vielmehr auf die Tatsache, dass diese Linie von unten erschlossen und ohne bolts natürliche Gegebenheiten und Linien ausnutzt, die hier senkrecht bis überhängend nach
oben zieht. Unglaublich beeindruckend!
Wobei: „Eine g`mahte Wiesn woar des net!“ Jede Seillänge anhaltend schwer, die leichter bewerteten Längen oft schwerer als die anderen, ein Dach mit technischer Kletterei, eine Querung mit so viel Luft unter dem Hintern wie beim Streckenfliegen mit dem Gleitschirm und unzählige Kletterstellen, bei denen man unweigerlich denkt: „Do deaf i jetzt net obi falln“ forderten uns mental wie körperlich.
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Und als wir im Schein der Stirnlampen nach dieser Megatour wieder den sicheren Talboden erreichten und das erste TAB genossen war klar, dass der Folgetag etwas nervenschonender ablaufen sollte.
Wir genossen daher am Sonntag zwei ultralässige Linien im Gebiet Transatlantico, kletterten dort perfekt abgesicherte acht weitere Seillängen im 7. Schwierigkeitsgrad und erfreuten uns zudem an der Tatsache, dass wir zwei Tage perfektes Wetter und geilen Fels erleben durften.
Und wenn der gute Oliver mal keinen anderen Partner finden sollte, hab ich zur Sicherheit bei der Rückfahrt meine Telefonnummer hinterlassen…😉
Danke für die beiden Tage- waren megaschön!
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hier gehts zum Album und der Tourenbeschreibung der Non solo Pane…
hier gehts zum Album und den Tourenbeschreibungen von Transatlantico…
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Und noch einen besonderen Dank an Markus Stadler für das Übersichtsbild und die immer interessanten Anregungen auf seiner homepage. Dort gibts zudem weitere topos vom Sarcatal !
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ein kleines Video der Non solo Pane seht ihr hier: