von Michl Kraeftner am 18.4.2014
Noch nie was von den genannten Namen gehört? “I a net!” In den letzten beiden Tagen aber angesehen und für extrem lässig und empfehlenswert befunden…
Die Wettervorhersage bzw. die Lawinensituation am Alpenhauptkamm nicht gerade optimal für die wirklich steilen Sachen und zwei Tage zu kurz, um weiter in den Süden zu fahren (wobei: haben wir doch auch schon mal gemacht…). Also die Strecke zwischen daheim und Ortler halbiert, zufällig im Netz von den Kollegen von mountaininfo super Tourenbeschreibungen gefunden und los gings!
Die Infos für die Karwanken und östl. julische Alpen waren hervorrragend, sodaß ich zeitig in der Früh am Fuße des Selenitza (2.026m) stand und mir dessen Ostrinne mal im Aufstieg gab. Wenig Schnee, dafür kleschhort und super zum raufklettern, gab mir diese Rinne schon mal einen Vorgeschmack, was mich an diesem Tag erwarten würde.
Beim Ausstieg aus der Rinne trifft dich dann fast der Schlag, sieht man doch
direkt den Weiterweg auf die Wertatscha (2.180 m) in die Y- Rinne rein. Traumhaft beeindruckend! “Do muaß i hin!”
Immer noch “sportlich hart” in der Rinne, genoß ich nach fast drei Stunden bei eisigem Nordwind die traumhafte Fernsicht- und das mutterseelen allein auf diesen zwei Gipfeln! 🙂
Die Überschreitung der Wertatscha und die Abfahrt über das Wertatschakar oder die Bautzrinne ließ ich bleiben- wie komm ich dann zu meinem Auto zurück? Und vom Selenitza gibt`s nur einen Weg retour…
Teilweise mit dem Eisgerät in der Hand und seitlich abrutschend gings die Y- Rinne wieder zurück. Nach einer kurzen Abkletterstelle in der nachfolgenden Ostrinne ließ die Anspannung dann wieder nach und ich genoß die letzten Schwünge im Firn, bevor ich die Schi schultern mußte, um das Auto zu erreichen.
“Für die morgige Tour brauch i unbedingt scharfe Kanten…!” Ein super Mitarbeiter beim Sport Falle in Villach startete dann auch wortlos seine Maschine, als ich vom Kugy- Couloir sprach… 🙂
Diese landschaftlich beeindruckende Tour auf den Jalovec ( 2.643 m) gehört zum Highlight in den Julischen Alpen.
Direkt von den Schanzen in Planica geht`s ins malerische und wilde Tamartal hinein. Der Weiterweg ist selbsterklärend- das Couloir ist von Weitem sichtbar und zieht einem förmlich an. Und hat man dieses dann erfolgreich erklettert (“scho wieda so hoart…”), warten nochmal rund 400 Höhenmeter im kombinierten Gelände, um endlich am formschönsten Berg der Julischen Alpen zu stehen!
NULL Wind am Gipfel und eine Aussicht zum niederknien, werden unendlich viele neue Tourenmöglichkeiten sichtbar. Eine Flanke nach der Anderen, eine Rinne neben der Anderen- warum net ein ganzes Jahr Urlaub…? 😉
Die Sonnenhänge perfekt aufgefirnt, das Couloir wieder “kleschhoart” (die geschliffenen Kanten ein Traum- danke!) und das lange Tal wieder zurück zum Auto durchgehend mit Schi befahrbar. Herz, was willst du mehr!?
Und eines war nach diesen beiden Tagen klar- das war sicher NICHT unser letzter Besuch in diesem Gebiet!
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die Fotos könnt ihr hier sehen:
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