Kesselspitze (2.717 m) Nordcouloir mit Juergen Krenmayr!
Schitour ab Trins: 13 KM, 1.680 HM, Gesamt 6 Std
Charakter: Das Nordcouloir der Kesselspitze ist DAS highlight im Stubaital. Eine enge und sehr steile Rinne, die über 1.200 m in die Tiefe fällt. Nur bei sehr sicheren Schneeverhältnissen befahrbar und nix für schwache Nerven. Durch die drei Abseiler, der verwinkelten Linienführung und des weiten Hatschers raus nach Kampl ist diese Tour mehr ein richtiges Abenteuer, als ein Schivergnügen.
Aufstieg: Vom Parkplatz in Trins (P4) Richtung Nordwesten anfangs den gelben Schildern Richtung „Padasterhochhaus“ und „Blaserhütte“ folgen. Nach rund 300 Höhenmetern kommt man zu einer Lichtung, dort hält man sich rechts und geht entweder flach auf dem Forstweg oder abkürzend durch den sog. Burgwald in das große Kar. Dort aufwärts, unterhalb der Kugelwand wird es steil und man kommt links der Kugelwand zu einer breiten Flachpassage zwischen Kugelwand und Kesselspitze. Weiter auf die kurze Steilstufe zu - oft muss man dort Harscheisen anlegen oder kurz die Skier abschnallen. Nach der Steilstufe flacher aufwärts, nach links zum rechten Teil des Gipfelhanges und auf dem Gipfelrücken zum höchsten Punkt (2.728 m). Eine alternative Aufstiegsroute führt von Maria Waldrast und der Matreier Ochsenalm zwischen Peilspitze und Lämpermahdspitze nach Südwest zum Kalbenjoch (2.200 m), bis man auf den Felsriegel namens Kugelwand trifft. Auf diesem Richtung Westen auf den Gipfelrücken der Kesselpitze und dann zum Gipfel (wie Sommerweg).
Abfahrt: Vom Gipfel fährt man kurz entlang der Aufstiegsspur ab, bevor man links in die Nordwand einfährt. Der Einstieg in die Nordrinne befindet sich direkt in der Falllinie des Gipfelkreuzes. Bei wenig Schnee folgt bereits nach rund 150 Höhenmeter (ab Gipfel) dort die erste Abseilstelle. Zwei NH am orografisch rechten Rinnenrand unmittelbar vor der Steilstufe. Nach dieser folgt man einer markanten Rampe nach rechts unter einer sehr beeindruckenden Felsmauer hindurch. Bevor es auf der anderen Seite der Rampe wieder bergauf gehen würde, biegt man nach links zur steilsten Stelle der Route ab (45 Grad plus). Dort erreicht man nach weiteren ca. 250 Höhenmetern die zweite Abseilstelle. Diese befindet sich orografisch rechts des gut sichtbaren Eisfalls in einer Felszone- ein Bohrhaken und 30 Meter Abseiler. Hat man diese Abseilstelle hinter sich, folgt man der Hauptrinne bis zu dem berühmten großen Klemmblock. Bei diesem ist wiederum auf der orografisch rechten Seite ein Bohrhaken zum Abseilen gerichtet- ca. 20 m Abseiler. Nach dieser Abseilstelle folgt man der Rinne bis zu ihrem Ausgang. Nach diesem nun weitere rund 50 Höhenmeter abfahren und dann scharf nach rechts, um eine nicht fahrbare Stufe zu umgehen. Nun weiter runter, bis man bei erster Gelegenheit immer sehr hoch haltend den orografisch linken Hang so lange quert, bis man zum rot markierten Sommerweg gelangt. Dieser Markierung dann immer ganz nach unten nach Kampl folgen.
Bemerkungen: Sehr anspruchsvolle Steilrinnenabfahrt, welche nur von Experten bei sicheren Schneeverhältnissen gemacht werden sollte. Die drei Abseilstellen sind eingerichtet. Man benötigt speziell bei der zweiten Stelle zumindest ein 55 m Seil. Bei viel Schnee wird der erste Abseiler gefahren. Bei wenig Schnee kann man beim dritten Abseiler auch unter dem Riesenklemmblock hindurch. Das finale Rausqueren aus dem Graben des Seibachs an seinem sehr steilen orografisch linken Hang kann bei wenig Schnee ein richtiges Gemurkse werden. Die gesamte Tour nicht unterschätzen!
Ausrüstung: komplette Tourenschiausrüstung, Steigeisen, Pickel, 55m Seil, Lawinen- und Abseilzeugs.
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