von Evelyne Lachner am 18.6.2015
Mein Teamchef schrieb vor kurzem auf unserer HP: „Sieg BEIM Ötscher Ultramarathon”! Ich persönlich sah’s vor allem als Sieg über die STRECKE des Ötscher Ultramarathon….
Zweimal schon quälte ich mich bei Hitze durch die angeblich „ wunderschönen“ Ötschergräben bis ins Ziel, war weit über 6 Stunden unterwegs und total erledigt.
Letzten Samstag wollte ich`s nochmals wissen: gemeinsam mit meinem Teamkollegen Geri stand ich am Start. Wieder bei Hitze :-). (Tja Geri, im Vorjahr hatten`s besseres Laufwetter…).
Diesmal waren es gleich DREI Faktoren, die eigentlich GEGEN eine Start meinerseits sprachen: sehr wenige Laufkilometer in den Beinen bedingt durch eine Entzündung an der Fußsohle, die Hitze – und vor allem: wird’s schmerzfrei gehen?
Aber wer nichts riskiert, gewinnt nicht 😉
Betont langsam machten Geri und ich uns auf den Weg .Bald sah ich meinen Teamkollegen nicht mehr, lies mich aber bei meinem Tempo nicht beirren. Zu schnell am Beginn ist sehr langsam am Schluss ;-). Nach Kilometer 30 die gefürchteten Ötschergräben – angeblich sooo schön, aber wenn´st sie nur durchwandelst- wie ich bisher- kannst du diese Meinung nicht teilen! Diesmal durchquerte ich sie aber in gemütlichen LAUFSCHRITT und dachte mir: das ist ja wirklich ein schönes Fleckerl Erde! Sogar die anschließende fast flache Schottertrasse bei Hitze konnte ich noch im Laufschritt bewältigen – und öfters in diesen Stunden fragte ich mich, wo ich diese Laufleistung noch her nahm 😉 . Auf dem letzten Anstieg zum Riffelsattel hörte ich dann ENDLICH: “super, bist schon da!“ – mein Pepi stand an der Strecke 🙂 . Abwärts die letzten Kilometer
vergingen dann wie im Flug – leider nur für mich. Hier sah ich dann auch wieder meinen Teamkollegen. Geri haderte mit den vielen, vielen Kilometern nur bergab. Immer sehr stark bergauf, musste er hier ein wenig weg vom Gas….
Nach 5:46 Stunden kam ich dann dort an, wo der Marathon begann – diesmal nicht total erledigt, sondern mit dem Gefühl, alles richtig gemacht zu haben 🙂 . Mit dem 2. Platz in der AK 40 wurde ich dafür in der Tageswertung belohnt.
Geri kam mit 5:51 Stunden knapp hinter mir ins Ziel, was für ihn in der M 40 den 24. Rang bedeutete. Sein erster langer Bergmarathon mit Bravur gelöst, und eine Menge Erfahrung gesammelt. Sicher nicht die
letzte lange Distanz für ihn, bei dieser guten Zeit!
Tags drauf dann der landschaftliche Höhepunkt: der Mountain Run über den Rauhen Kamm und den Gipfel des Ötscher`s und auf der anderen Seite des Berges wieder retour zum Start-Ziel Bereich.
Geri hatte Tag 2 nicht vor und drückte mir von zu Hause aus die Daumen…
Wieder Prachtwetter! Meine Beine: na sicher taten sie weh 😉 , aber meine Ferse hatte den ersten Tag gut überstanden, und so spekulierte ich schon, die zwei Minuten Vorsprung meiner AK-Konkurrentin heute
irgendwie gut zu machen 🙂 ! Die Strecke kam mir sicher entgegen: sehr steil rauf und selektiv wieder runter.
Die ersten sechs Kilometer zäh auf Schotterstraße, dann sehr steiler Aufstieg durch den Wald, wo`s ziemlich rutschig und schwül dampfig war bedingt durch die Unwetter am Abend.
ABER DANN: optisch ein Traum, der Rücken des Ötschers vor dir – da wird man automatisch schneller. Die zahlreichen Felspassagen bis zum Gipfel verflogen. Beim Runterlaufen spürten meine Beine dann schon die 50 Kilometer von gestern, aber bis zuletzt versuchte ich, Tempo zu machen.
Ziel erreicht: mit einer Gesamtzeit von: 8:12 Stunden für 70km und 3000 Hm rauf und runter gewann ich meine AK und wurde Gesamt Vierte Dame 🙂 .
Und es ging mir gut dabei. Nie am Limit, und fast schmerzfrei!
Auf die Betreuung meines Pepi´s musste ich allerdings verzichten- der war am zweiten Tag selbst am Start. Knapp hinter mir kam er ins Ziel, was den Rang 3 in der AK 60 bedeutete – hab ihn ja auch ordentlich trainiert 😉 !
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hier gehts zur Oetscher_Gesamtwertung 2015- Ergebnisliste…
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Ötscher Ultramarathon 2015:
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