Petra und ich verbrachten einen gemeinsamen wunderbaren Bergurlaub im Raum Cortina. Am Rasttag bekam ich die Gelegenheit für ein lang geplantes Schmankerl…

das ist ein Sonnenaufgang…

…welches insgeheim ja schon länger in mir schlummerte. Ich saß also inmitten von Pelmo, Antelao, Sorapiss und Tofana und hatte die Qual der Wahl für einen ultimativen climb & fly: nach eingehendem Wetterstudium fiel die Entscheidung auf die Punta Sorapiss (lad. „Sorapis“, 3.205 m).

Dieser Gipfel hat eigentlich alles, was einen fliegenden Alpinisten fasziniert:

.

bis zum Grossglockner…

  • 2.000 Höhenmeter auf gerade einmal 9 Kilometer verteilt- also steil
  • Start (und Landung) direkt vom Tal bzw. Quartier aus möglich
  • Leichte Kletterei im Gipfelbereich
  • Einsamkeit und wunderschönes Ambiente garantiert

Und daher hab ich`s versucht! Ich startete um 0600 Uhr und stieg Anfangs durch dichten Wald bis zum Rifugio San Marco (1.823 m) hinauf. Weiter gings noch immer steil bis zur Forcella Grande (2.256 m). Spätestens da öffnet sich der Blick in eine grandiose Bergwelt, die

ganz alleine oben…

es so faszinierend wohl nur in den Dolos gibt. Einfach herrlich, hier einsam und allein den Sonnenaufgang über dem Torre dei Sabbioni erleben zu dürfen- soo megaschön!

Ich lief weiter zum Bivacco Slataper (2.600 m). Diese Biwakschachtel diente meinem Vater und mir vor genau 45 Jahren als Übernachtungsmöglichkeit bei unserer damals zweitägigen Umrundung dieses wuchtigen Massivs über mehrere Klettersteige hinweg. Fast eigenartige und tiefe Erinnerungen kamen da in mir hoch, als ich in diese Schachtel trat…

Hinter der Schachtel erfolgte der Weiterweg über ein Schuttfeld der Marke: „Zwei Schritte vor, ein Schritt zurück“. Die abschließende Kletterei begann mit einer kleinen Wandstelle und einem markanten Kamin samt (nicht notwendigem) Fixseil. Darauf folgten viele Meter auf Schuttbändern- einmal nach links, dann wieder nach rechts. …und nach genau vier Stunden war ich oben am Gipfel (3.205 m).

steing is…

Die Aussicht in alle Himmelsrichtungen war noch viel schöner und beeindruckender, als ich mir das so vorgestellt hatte. Einfach grandios! Ich nahm mir einige Minuten Zeit da oben, begutachtete ich doch gleichzeitig den briefmarkengroßen Gipfelbereich- den ich alsbald für mich als unstartbar einstufte. Doch könnte sich da weiter unten eine Möglichkeit ergeben…

Ein kleines Altschneefeld unter der Croda Marcora (3.154 m) lachte mich förmlich an. Doch wie so oft steckte auch dort der „Hund im

in der Westwand…

Detail“ und ich brauchte etwas länger als erwartet, bis ich mit meinem UFO und einem Jubelschrei den Erdboden verließ. Di erste Richtungsänderung direkt in die fast 1.500 Meter hohe Westseite des Berges nahm mir doch glatt den Atem- woah, geil! 😉

Der Rest des Fluges verging wieder mal viel zu schnell mit Schauen, Staunen, Jubeln und mit dem Erleben des Moments. Wie privilegiert sind wir doch in unserem Tun- dankeschön! Am besten, ihr seht euch das Video zur Tour an- da kann man nur noch staunen…

.

hier gehts zum Album und der Tourenbeschreibung…

.

das video dazu seht ihr hier:

Kategorien: Touren