18.8.2019

Ich gebe es zu: ich habe mich in dieses Gebiet ein klein wenig verliebt. Und daher stattete ich dem Toten Gebirge einen weiteren Besuch ab…

am Kleinen Priel…

Erstmalig im Frühjahr 2019 dort, waren diese Tage ausgefüllt mit unglaublich schönen Schitouren und Steilrinnenabfahrten. Einen weiteren Besuch der Umgebung um den Priel nahm ich mir im Sommer fix vor. Schon vor zwei Wochen war ich dort, um einerseits das Gelände im Sommer zu bestaunen, und andererseits ein paar lässige Touren zu machen.

Das erste Ziel war der Priel Klettersteig, der nun als Verlängerung zum Bert Rinesch Steig der längste in Österreich wurde. 900

do miass ma hin!

Höhenmeter und über insgesamt 2.130 m Stahlseil führt dieser Steig den Südgrat direkt zum Gipfel des Großen Priel (2.515 m) hinauf. Ich bin nicht unbedingt ein Freund von Klettersteigen und über Sinn oder Unsinn dieser Eisenwege kann vortrefflich diskutiert und oft auch gestritten werden. Eines ist dieser Weg aber ganz sicher: interessant und lang!
Ich hatte meinen Schirm mit, konnte aber auf Grund des zu starken Windes oben am Gipfel nicht starten. Und da ich ohnehin erst vier Stunden vom Tal aus unterwegs war, disponierte ich um und

am Wöchana…

umrundete den Priel mit dem Abstieg über die Welserhütte, bewunderte dort die sommerliche Nordwand und überquerte die Arzlochscharte mit dem Retourweg über das Kirtagkar. Da kamen dann auch 25 Kilometer und 2.400 Höhenmeter zusammen.
Bei der tags darauf stattgefundenen Warscheneck trophy wanderte ich gemütlich mit der teilnehmenden Gruppe über die Dümlerhütte zum Linzerhaus und konnte zudem einen lässigen hike and fly vom Toten Mann mit Christian Holzer und Martin Riener genießen.
Christian und ich vereinbarten bei der nächsten Flugwettergelegenheit

no imma weit!

die Überquerung vom Kleinen zum Großen Priel. Und diese Gelegenheit bot sich gerade mal eine Woche später!
Jürgen Krenmayr war auch mit von der Partie, als wir am vergangenen Sonntag um 0530 Uhr vom Parkplatz in Hinterstoder loszogen. Es sollte für ihn eine eindrückliche Geburtstagstour werden, deshalb fand klarerweise mein Tandemschirm im Rucksack Platz- den Freund und Seilpartner am Gipfel zurückzulassen, war selbstverständlich ein „no go“!
Nach gut 2,5 Stunden standen wir am Kleinen Priel und

am Gipfel!

bestaunten den Weiterweg: „Sieht sehr geil aus, nur ein wenig weit“ meinte Jürgen ehrfurchtsvoll. Er hatte recht- ungemein lässig geht es da im steten Auf- und Ab über den Grat entlang. Reizvolle Kletterstellen und kurzweilige Gehpassagen sind dort über 8 Kilometer zu meistern. Vor der Arzlochscharte verschätzte ich mich schon gewaltig, was die Zeit bis dorthin anbelangte. Statt 20 Minuten wurde es eine gute Stunde…
Ein kleiner Verhauer am finalen Nordostgrat kostete nochmal ein paar Minuten, doch schon 8,5 Stunden nach unserem Aufbruch standen wir wiederum bei Gipfelkreuz des Großen Priel. Eine herrliche Aussicht und zudem eine realistische Chance auf einen gemütlichen Abgleiter ließ unsere Stimmung wieder sprunghaft in die Höhe schnellen, war diese doch wegen akutem Flüssigkeitsmangel ein wenig kellerwärts gesunken. Wasser findet man auf dieser Tour leider vergebens.
Christian hatte die Ehre und das Glück, als Erster starten zu dürfen. Als Rookie genoss er die notwendige Starthilfe, die es da oben bei starker Thermik und dem leinenmordenden Untergrund (spitze Steine überall) unbedingt benötigt.

Mir war nach seinem geglückten Start sofort klar, dass ich mit dem Tandem bei diesen vorherrschenden Bedingungen keine risikolose Chance haben werde. Zumal die Überschreitung ja sowieso nur dann richtig zählt, wenn man auch den Abstieg per pedes absolviert! 😉
Die beiden gestemmten Krügerl am Prielschutzhaus verdunsteten bereits beim Passieren unserer Kehle, als wir diesbezüglich einen kurzen Boxenstopp auf der Hütte einlegten. Doch auch der größte Hatscher geht einmal vorbei und nach ziemlich genau 11 Stunden Gehzeit ließen wir uns die Käsekrainer in der Schiederweiher Hittn schmecken! 😊

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hier gehts zum album und der Tourenbeschreibung…

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die Fotos könnt ihr hier sehen:

Kategorien: Touren

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