15.11.2020
Mit Martin Riener hatte ich schon die eine oder andere Tour erfolgreich gemacht. Und als Martin mit dem Vorschlag der Mayerl kam, konnte ich nicht widerstehen…
…denn das Gute an so Jungs, die Bergführer oder Anwärter sind, ist unter anderem, dass sie ungemein gute Infos über die Verhältnisse am Berg haben. Fragt mich nicht, wie die das machen, aber es stimmt garantiert! Martin kam also mit der Info über ausgezeichnete Bedingungen in der Mayerl, die er noch nicht kannte und unbedingt klettern wollte. Er kam da geradewegs zu mir in dem Wissen, dass ich diese gut kenne und jederzeit wieder machen würde (eh kloar)…
Wir trafen uns auf der Stüdlhütte im Winterraum rechtzeitig vor dem Schlafengehen mit ein paar Dosen Bier: Martin mit seinem Partner Mike und Jürgen hatte mich im Schlepptau. Nach einer kurzen Nacht
Abmarsch um 0600 Uhr bei Eiseskälte Richtung Grögerrinne. Harter Trittschnee erleichterte das Steigen ungemein und zwei Stunden später standen wir mit einer weiteren Seilschaft an der unteren Glocknerwandscharte. Das Abseilen zog sich dann doch etwas und der Beginn der Kletterei war mit Wartezeit verbunden, die in diesem Kühlschrank nicht gerade leicht auszuhalten war. Jürgen sah es mir schon von Beginn der Tour an, dass ich zunehmend ungeduldiger wurde. Ich hasse einfach diese Warterei und wenn ich nicht so kann, wie ich will… 😉
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Für Jürgen war es zudem ein Sprung ins kalte Wasser: der Kerl kannte zwar die Mayerlrampe ebenfalls schon, doch hatte der Arme ein wahres „Bergseuchenjahr“ hinter sich und wollte unbedingt noch retten, was zu retten ist. Er benötigte heuer unbedingt noch ein Erfolgserlebnis, so verunsichert war der Arme- ihm konnte hiermit vortrefflich geholfen werden! 😊
Die Kletterei war herrlich und endlich konnte ich linksüberholend im steilen Eis meinen Rhythmus finden. Auch am nachfolgenden NW- Grat war alles wunderbar und zu viert ging es nun gemeinsam zum Gipfel. Kein Wunder bei dem Wetter war dieser von einigen anderen Bergsteigern schon gut besucht, sodass aus einem einsamen Gipfelfoto nichts wurde.
Der Abstieg über den Normalweg zum Ausgangspunkt zurück verlief entspannt und fröhlich, hatten wir doch eine perfekte Tour bei noch perfekterem Wetter erleben dürfen. Die ursprüngliche Kombi mit der Aschenbrenner konnte wegen der schlechten
Bedingungen darin zwar nicht geklettert werden, doch tat das unserem Erlebnis keinen Abbruch! Es war einfach ein megageiler Klettertag!
Für Mike war es das Erste Mal in der Mayerl und man sah dem Kollegen an, wie stolz und zufrieden er nach dieser Tour war!
Einen speziellen Dank an Martin für das Angebot des Mitkletterns und der sagenhaft guten Idee und Vorbereitung- jederzeit gerne wieder (wennst mich mitnimmst…) 😉
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hier geht`s zum album und der Tourenbeschreibung…
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die Fotos könnt ihr hier sehen:
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das video zur Tour seht ihr hier: