Windlegergrat am Torstein mit Michl, Jürgen und Markus!
Torstein (2.947 m), „Windlegergrat“, 5 (meist 3 und 4).
Gesamt: 52 Seillängen, 2.100 Klettermeter, Wandhöhe 1.000 Meter, Zustieg 2 Stunden, Kletterei 8 Std, Abstieg 4 Std 30 min. Gesamt 2.450 Hm, 15 Stunden.
Charakter: Unvergessliche Eindrücke in einer grandiosen Hochgebirgslandschaft: der Windlegergrat gilt als die längste Gratkletterei in den Ostalpen. Ein Uraltklassiker aus 1879 bzw. 1920, der mal gemacht werden muss. Der Grat stellt sowohl hinsichtlich Orientierung, gleichzeitiges Klettern am laufenden Seil und der Bereitschaft, mit wenig Sicherungen im zumeist brüchigen Fels auszukommen, hohe Anforderungen an den Begeher.
Zustieg: Vom PP beim Ghf. Dachsteinruhe zur Bachlalm über eine schmale Strasse hinauf, dann gut markiert an dieser vorbei Richtung Windlegerscharte weiter. Orografisch links zum tiefsten Punkt des Grates zum Einstieg hinauf (1,5 Stunden).
Beschreibung: siehe topo von Walter Lackermayr (www.wuidebuam.blogspot.com). Eine Beschreibung ist auf Grund der Länge sehr schwierig. Ein gutes Gefühl für die Linienführung im Schwierigkeit 3 bis 4 schadet keinesfalls. Der erste Teil des Grates beginnt an seiner Südseite, wechselt dann nach SL 9 an dessen Nordseite, um bei SL 13 direkt zum Grat zu gelangen. Dann wieder in die Nordseite bis SL 21, weiter am Grat bis SL 26 und final an der Südseite bis zum markanten Felsenfenster hinauf. Dort Abbruchmöglichkeit nach Norden runter ins Windlegerkar (3x 20 m abseilen). Der obere Gratteil beginnt nach dem Felsenfenster an der Nordseite zum Grat hinauf. Im Wesentlichen wechselt man erst wieder an die Gratsüdseite kurz vor dem Gipfel.
Abstieg: Vom Gipfel des Torstein (2.947 m) in östliche Richtung am Grat absteigen bis zu den Abseilstellen. Zwei- bis dreimal abseilen (20 bis 25 m, gute und neue Stände mit Ketten vorhanden) und über die obere Windlucke und die Torsteinwechte hinunter Richtung Gosaugletscher. Bei der unteren Windlucke am orografisch linken Rand bleiben (Steinmänner weisen den Weg, nicht zum Gletscher hinüber) bis zur auffallend roten Markierung, die zur Adamekhütte führen. Will man gleich wieder zum Ausgangspunkt zurück, NICHT zur Adamekhütte hinüber, sondern weiter am linken Rand bleiben bis zum Beginn der Stahlseilversicherungen des Linzerweges queren. Diesen hinauf in die Windlegerscharte und etwas mühsam zurück über Geröll hinunter zum PP (4-5 Stunden)
Bemerkungen: Solche Touren muss man mögen: Für einen Sportkletterer ist das nix. Seilfreies oder gleichzeitiges Klettern bis SG 4 ist obligat. Zeit zum Sicherungen legen ist nicht vorhanden. Berichte von Begehungen in zwei Tagen oder auch 3 Stunden sagen alles…Die zumeist beschriebenen 4-5 Stunden für jeweils einen Teil können wir bestätigen. Mittlerweile gibt’s eine Anzahl an bolts bis zur SL 40 (schätze mal 2bolts pro SL…), die die Wegfindung vereinfachen und beruhigen, wenn man die Laschen auch findet.
Tipps: Wir waren mit einem 30-er Seil (2 Seilschaften) unterwegs. Bei einer eingespielten Seilschaft würde ich ein 20 m Seil empfehlen (inkl. 20 m Rapline), wenn diese sehr fit sind und durchwegs am laufenden Seil unterwegs sind. Nur bei stabilem Wetter einsteigen- die Kletterei und vor allem der Abstieg ziehen sich gewaltig. Sollte man den ersten Teil nicht unter 6 Stunden schaffen (Voraussetzung kein Verhauer…), wird die Gesamtunternehmung an einem Tag kritisch: der obere Teil ist klettertechnisch der Schwerere…dann ist mit einem Biwak zu rechnen. Zeitiger im Jahr können Steigeisen und Pickel für die Torsteinwechte nötig sein.
Ausrüstung: komplettes Felskletterzeugs, 4 Alpinexpressen 60 cm, eventuell friends von 0,3 bis 0,75, 5 Schlingen 120 cm, Einfachseil 20 oder30 m, Rapline zum Abseilen
Besten Dank für die außergewöhnlichen Bilder an die beiden Profifotografen Michl und Markus- perfekt! Danke auch an Walter Lackermayr für das topo. Hat von allen verfügbaren Infos im Netz am besten gepasst! www.wuidebuam.blogspot.com
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