Südgrat am Glockner mit Markus Gruber und Patrick Baueregger!
Grossglockner- „Südgrat“, 700 m, V, 22 Seillängen; Zustieg 1,00 Std, Kletterei 5-8 Std, Abstieg 2,00 Std.
Charakter: Eine imposante, sehr klassische Linie am höchsten Berg Österreichs. Die Tour führt im Wesentlichen immer entlang des Südgrates durch den Zentralteil der Südwand hinauf. Im oberen Drittel quert man den Südwandwächter und folgt dem Grat weiter bis zur Einmündung am Stüdlgrat. Herrliche, eindrückliche Kletterei am wohl einsamsten Anstieg auf das Dach Österreichs.
Anfahrt: Auf der B108 von Lienz oder durch den Felbertauerntunnel nach Huben. Dort ins Kalser Tal abzweigen und bis nach Kals auffahren. In Kals über die mautpflichtige Straße zum Parkplatz beim Lucknerhaus (1.920 m).
Zustieg: Vom Lucknerhaus über die Lucknerhütte und dem Normalweg zur Stüdlhütte rauf. Von der Stüdlhütte (2.801 m) weiter in Richtung Adlersruhe. Auf dem Ködnitzkees parallel zum Luisengrat direkt in Richtung der markanten Rinne gleich rechts vom Stüdlgrat aufsteigen. Der Originaleinstieg bei ca. 3.200 m befindet sich direkt unter dem großen Schneefeld in der Südwand (ist auch der Einstieg zur Pillwaxrinne) rechts vom Südgrat.
Beschreibung: Die erste Seillänge steil hinauf in das plattige, flachere Gelände (Doppelriss- oft wasserüberronnen, dann rechts im Fels). Lange Linksquerung aufwärts bis zum Grat. In weiterer Folge immer der Spürnase nach den Weg des geringsten Wiederstandes klettern. Einige Seillängen in der Schattseite (Westseite des Grates) steil durch Verschneidungen rauf. Im Mittelteil wieder sonnseitig rechtshaltend ansteigen, bis man nach einer senkrechten, herrlichen Verschneidung und einer anschließenden flachen Querung zur Scharte des Südwandwächters kommt (ca. 3.600 m). Nun markant nach links ( Richtung Stüdlgrat) 20 Meter waagrecht queren. Dann über megaschöne Verschneidungen zwei Seillängen (Anfangs ein Piaz- Handriss) in flacheres Gelände. Nun wiederum in zwei langen Seillängen linksaufwärts zum Ausstieg am Stüdlgrat (ca. 3.700 m). Über diesen zum Gipfel auf 3.798 m hinauf.
Abstieg: Über den Glockner Normalweg zur Adlersruhe (3.454 m) hinunter und weiter bis ins Tal absteigen.
Bemerkungen: Herrlicher, einsamer Anstieg dürch die Südwand des Glockners. Meist guter Fels, im unteren Teil oft brüchig. Dazwischen aber auch immer nicht zuverlässiges Gestein. Die Kletterschwierigkeiten schwanken zwischen III und V- nie schwerer. Einige Varianten im Mittelteil möglich bzw. notwendig. Es braucht eine kleine Spürnase zur Wegfindung. Keine Standplätze oder Zwischensicherungen (wir fanden zwei NH…) vorhanden, es ist ausschließlich die gesamte Tour selbst abzusichern!
Ausrüstung: komplettes Felskletterzeugs, 6 Alpinexen 60 cm, Satz friends C4 von 0,4 bis 3, mittlere Größen doppelt, kleines Hakensortiment (haben wir nicht benötigt), 6 lange Schlingen, Doppelseil 50 m.
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