Total verrückte ***** Tour im Verdon/ Artuby- Massiv mit Peter Manhartsberger!
„Burne out“: 7b (6b+ obl.). Im Einzelnen: 6b (30 m), 4 (25 m), 4+, (20 m), 7a (20 m), 6a (25 m), 7a+ (25 m), 6c (40 m), 4+ (40 m), 6b (20 m), 7b (30 m), 3 (45 m).
Ausrichtung O. Gesamt 11 Seillängen, 320 Klettermeter, Wandhöhe 200 Meter, Zustieg 30 Minuten ab PP Artuby- Brücke, Kletterei 5 Std, Abstieg 15 min. Gesamt 300 Hm, 6 Stunden
Charakter: Würde man eine Wertung für die mit Abstand verrückteste Felsklettertour einführen, wäre diese Linie ganz vorne dabei. An bis zu zwei Meter langen Stalaktiten ein horizontal (leicht abfallendes) Grottendach zu über- (oder auch unter) klettern macht man wahrscheinlich nur einmal in seinem Kletterleben.
Zustieg: Vom PP der Artuby-Brücke zwischen Aiguines und Comps (südseitig der Brücke) den mit Rosa markierten Weg entlang hinunter in die Schlucht. Am Grund der Schlucht unter der Brücke (Weg für den Aufstieg der Bungee-Jumping-Kandidaten) hindurch und für rund 200 Meter weiter edem ausgetrockneten Bachbett entlang. Nach einer markanten Linkskurve ist die Höhle auf der linken Seite gut ersichtlich. Einstieg bei Boltreihe am linken Rand der Höhle
Beschreibung: L1- 6b: zuerst etwas schmutzig und staubig gerade hoch und dann rechtshaltend zu Stand am Beginn der großen Grotte. L2 und L3- 4+: einfach die Grotte hinein und dann wieder auf der anderen Seite hinaus. L4- 7a: ein verrücktestes Klettern an verdrehten und unglaublich schön gewachsenen Stalaktiten (einmal links, einmal rechts vorbei) entlang bis zur anderen Grottenseite. Kurzer Abstieg und Stand am Grottenrand. L5- 6a: Einen großen Durchschlupf entlang, bis man wieder im Freien in der Sonne anlangt. Horizontal weiter zu Stand. L6- 7a+: entlang eines seichten Risses und nachfolgend leicht überhängend an Fingerlöchern rauf. L7- 6c: eine spektakuläre Horizontalquerung an super Fingerlöchern nach rechts hinüber zum Stand. L8- 4+: Rechts ansteigend leicht hinauf, am Ende über einen Uraltbaumstamm drüber zu Stand auf diesem. L9- 6b: Steil diagonal rechts aufwärts- anfangs etwas brüchig, dann wieder top. L10- 7b: eine fetzgeile Traumlänge an kleinen Leisten und Löchern gerade hinauf zum Ende der Schwierigkeiten. L11- 3: Leichte Kletterei bis kurz unter die Strasse zum endgültigen Ausstieg.
Abstieg: Vom Ausstieg der Tour wenige Meter hinauf zur Strasse und in wenigen Minuten zurück zum Ausgangspunkt. Kurz vor der Brücke gibt’s einen lässigen Getränkestand mit eiskaltem Bier…
Bemerkungen: Ein Kletterhighlight mit „must have“- Faktor. Absolut grandios und verrückt. Die Linienführung ist einfach geil! Die Seillängen 1 bis 5 sind staubig, manchmal erdig und rutschig. Das tut dieser Tour aber keinen Abbruch. Bei Mitnahme eines Rucksackes diesen bei der L5 abnehmen und lang verlängert am Gurt befestigen. Sonst gibt’s kein Durchkommen. Der Fluss in der Artuby- Schlucht muss ganz ausgetrocknet sein, sonst kommt man nicht zum Einstieg. Im Falle eines Sturzes an der Grottendecke ist entsprechendes Material mitzuführen (mini- traxion, Prusik, Reserveseil, etc.). Durch die Ostausrichtung der Linie ist es vormittags sehr sonnig. Im Hochsommer am besten erst um Mittag einsteigen (oder in der kühlen Grotte vor der L6 warten).
Ausrüstung: komplettes Felskletterzeugs, 16 Expressen, 2 lange Schlingen, Doppelseil 55 m.
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