Sportliche Highlights kann man nicht oder nur ungenügend planen, sie passieren einfach…
…Petra und ich verbrachten Ende Oktober wunderbare Radtage in Mallorca. Während andere die schon wochenlang perfekten Bedingungen mit einem Schönwetterhoch in den Alpen nutzten, um die wildesten Touren zu klettern, genossen wir beide die dort milden Temperaturen und die Zweisamkeit. Und nach unserer Heimkehr verlängerte unser Herrgott diese Periode in den Bergen unerwartet um eine Woche. Und die sollte nun gut genutzt werden!
Mit Martin Riener hatte ich bereits zwei Tage fixiert, doch für den Freitag fehlte mir noch ein Partner. Und wiederum kam mir der Zufall in Person von Daniel Zussner zu Hilfe. Schon jahrelang nicht gesehen, war der Plan einer Begehung der Bergführerroute an der Großglockner Nordseite schnell geschmiedet. Daniel kam direkt aus Innsbruck angereist und ohne Schlaf seinerseits starteten wir um 0200 Uhr Richtung Grögerschneid. Daniel ist ein wahres Kondiwunder und zudem ein Bergführer par excellence. Ich hoffte, nur irgendwie mitzukommen und mir nicht eine allzu große Blöße zu geben.
Die Bedingungen waren perfekt, die Berglerrinne stiegen wir seilfrei ab, genauso wie den ersten Teil der Route wieder hinauf. Unsere Hoffnung, in den schweren Längen Eis zu finden, wurde erfüllt- traumhafte Klettermeter in einer schon fast unwirklich erscheinenden Umgebung ließen unsere Herzen höherschlagen. Neun Stunden nach unserem Start standen wir am höchsten Punkt Österreichs- die Kälte und der Wind in der Nordwand waren vergessen, die Sonne strahlte vom wolkenlosen Himmel. Und nach weiteren unendlich lang gefühlten zwei Stunden (mit einer längeren TAB- Pause bei der Lucknerhütte) konnten wir uns am Ausgangspunkt zur gelungenen Tour gratulieren.
Ich war schon ziemlich gaga, doch freute ich mich ungemein auf den Folgetag. Martin Riener kam abends planmäßig und voll motiviert in Kals an. Wir starteten diesmal um 0400 Uhr („Mensch, konnte ich lang schlafen…“) vom Lucknerhaus aus zu einer weiteren
Glocknertour. Wiederum ging es südseitig auf die Grögerschneid hinauf und die Berglerrinne runter, konnte ich mich doch am Vortag von den ebenfalls tollen Bedingungen in der Aschenbrenner visuell überzeugen. Die steile Querung in die Verschneidung hinüber war ein wenig tricky, doch gut zu klettern. Die Verschneidung selbst präsentierte sich mit einer harten Schnee/ Eisauflage perfekt.
Wir kletterten im oberen Teil nicht direkt am doch tief verschneiten Nordostgrat hinauf, sondern wählten die unmittelbar östlich davon hinaufziehende Rinne, die ebenfalls tolle Bedingungen zum Höhersteigen bot. Es war um einiges wärmer als am Vortag und auch der Wind spielte heute keine Rolle mehr, sodass wir die Zeit am Gipfel mehr als nur genießen konnten. Kam mir am ersten Tag der Abstieg noch unendlich lange vor, verging der nun folgende bedeutend schneller.
Die zwei gekletterten Linien spukten schon Jahrzehnte lang in meinem Kopf herum, doch irgendwie wollte es bis zu diesem Wochenende nicht damit klappen. Und nun
schaffte ich diese beiden Touren innerhalb von zwei aufeinanderfolgenden Tagen mit zwei aussergewöhnlichen Partnern- doppelt mega! 😊
Vielen Dank Daniel für deine spontane Zeit und deine Professionalität! Und ebenfalls herzliches „Vergelts Gott“ meinem Kletter- und Flugspezl Martin für eine weitere, gemeinsam erlebte Megatour!
.
.
.
.
.
hier gehts zum album und der Tourenbeschreibung vom Bergführerweg…
hier gehts zum album und der Tourenbeschreibung der Aschenbrenner…
.
.
.
die Fotos vom Bergführerweg könnt ihr hier sehen:
.die Fotos der Aschenbrenner könnt ihr hier sehen: