Südwandwächter mit Markus Gruber!
Grossglockner- „Südwandwächter“, 600 m, WI 6-, M 7; Zustieg 1,00 Std, Kletterei 7,00 Std, Abstieg 2,00 Std.
Charakter: Eine imposante, sehr eindrückliche Linie am höchsten Berg Österreichs. Die Route befindet sich genau zwischen dem Stüdlgrat (SW- Grat) und dem wenig bekannten Südgrat und führt im Wesentlichen durch die markante Verschneidung genau auf das Glocknerschartl rauf. Steile Eisstufen wechseln sich mit Felspassagen ab.
Anfahrt: Auf der B108 von Lienz oder durch den Felbertauerntunnel nach Huben. Dort ins Kalser Tal abzweigen und bis nach Kals auffahren. In Kals über die mautpflichtige Straße zum Parkplatz beim Lucknerhaus (1.920 m).
Zustieg: Vom Lucknerhaus über die Lucknerhütte und dem Normalweg zur Stüdlhütte rauf. Von der Stüdlhütte (2.801 m) weiter in Richtung Adlersruhe. Auf dem Ködnitzkees parallel zum Luisengrat direkt zur markanten Rinne gleich rechts vom Stüdlgrat aufsteigen. Einstieg bei ca. 3.200 m.
Beschreibung: Die ersten rund 250 m über leichtes Stapfgelände (50°) bis zur ersten Eisstufe (WI2). Es folgt eine kurze, aber sehr knackige Eis-/Schneestufe und dann die steile Eislänge (WI4+). Nach weiteren ca. 30 m Stapfen folgen zwei Mixedlängen. Die erste führt zuerst nach links über eine seichte Verschneidung hinauf, um dann wieder markant nach rechts Richtung Hauptrinne zu queren. Der sonst nun folgende enge Durchschlupf war bei uns nicht mehr vorhanden- anstelle dazu muss nun leicht überhängend (M7) aussen rauf geklettert werden. Nach weiteren 10 m zum Stand (rechte Seite, 1 Haken, Seilschlinge). Die zweite Länge führt durch die Rinne bis zum Südgrat (M4-5). Dahinter rund 20 Meter abseilen in die Pillwaxrinne und über diese wieder aufsteigen (50°). Dann nicht nach links in die Wand, sondern rechts über den logischen Eisaufschwung (WI 6-) und folglich wieder über Stapfgelände (50°) bis in die obere Glocknerscharte.
Abstieg: Über den Glockner Normalweg zur Adlersruhe (3.454 m) hinunter und weiter bis ins Tal absteigen.
Bemerkungen: Die tatsächlichen Bedingungen geben die Schwierigkeiten in der Route vor. Bei wenig Eis deutlich anspruchsvoller als sonst beschrieben. Sollte der Durchschlupf zu sein, ist die Mixedlänge aussen darüber deutlich schwerer. Wenn die letzte Eisstufe oben nicht kletterbar ist, kann entweder über die Pillwaxrinne direkt links hinauf zum Gipfel gestiegen werden, oder bereits vor dem Abseiler (der Weiterweg ist von da gut einsehbar) über den Südgrat zum Stüdlgrat ausgequert werden.
Ausrüstung: komplettes Eiskletterzeugs, 8 Stück Eisschrauben 10- 13 cm, Satz friends C3 von 0,4 bis 2, Microfriends, kleines Hakensortiment, Schlingen, Doppelseil 60 m!
hier geht`s zum Blogbeitrag ...