von Evelyne Lachner am 11.10.2012

So, nun war es endlich so weit – MEIN persönlicher Saisonhöhepunkt war endlich da: Die Tour de Tirol! Ein weltweit einzigartiges 3-Tages-Rennen über 73 KM und 2.400 HM, daher auch mit internationaler Besetzung! Und ich mittendrin…

Was mit angespannter…

Im Vorfeld des Bewerbs bekam ich von meinen lieben Teamkollegen jede Menge SMS. Und von unserem Teamchef erhielt ich klare Anweisungen: „AUFGEBEN WIARD NUR A BRIEF!!!“ Danke nochmals dafür :-)! Zusätzlich hatte ich ja auch noch meinen „Personaltrainer“, den lieben Weinzettl Michael dabei, der mich in den letzten 16 Wochen speziell dafür trainiert hat- mit dem Versprechen- dadurch mit einem Lächeln ins Ziel zu laufen…

Der erste Tag, ein 10 KM Abendlauf, führte über drei Runden und  222 HM durch den Dorfkern von Söll. Um 18 Uhr war es endlich so weit.

…Miene begann…

Start! Hab` ich mich die letzten 2 Wochen läuferisch bewusst zurückgenommen, freute ich mich jetzt umso mehr aufs Laufen. Und es machte mir echt Spaß! Aber es waren ja eh` ein paar Höhenmeter auch zu laufenJ! Und so lief ich mit einer 44- er Zeit ins Ziel. Apropos Ziel: das war eine Zielarena! So viele Zuschauer – und ich durfte das erste Mal in meiner Laufkarriere über eine Rampe ins Ziel laufen – sowas sieht ein Bergläufer eigentlich nur im Fernsehen bei großen Laufveranstaltungen!

Dann kam der 2. Tag: Wieder Wetterglück – Kaiserwetter beim Kaisermarathon!!! Die Streckenführung: Zu Beginn 20 km flach durch Scheffau nach Ellmau. Dann der erste Anstieg auf den Hartkaiser, nun ca. 400 HM bergab zum „Hexenwasser“  und bei KM 38 noch 700 HM bergauf! Insgesamt also 42,195 km und 2165 HM. Diesmal wollte ich es endlich schaffen, mir diese lange Distanz richtig einzuteilen – damit ich nicht sooo leiden muss, wie am Ötscher. Und mir war klar, dass ich auf den letzten

…endete mit einem…

Kilometern noch Kraft brauchen würde. Der mühsame Teil zuerst: 20 km flach. Dann ab Ellmau ging`s für mich endlich besser. Der erste Anstieg mit ca. 1000 HM machte mich munter – jetzt überholte ich. Und oben angelangt in der Skiwelt Wilder Kaiser Brixental dachte ich mir: DAS ist ein Bergmarathon – außer Berg, nur Berg!!!

Mir ging`s auch wirklich noch so richtig super – und so überholte ich auf dem steilen Anstieg auch noch mehrere Läufer –(ist ja auch eine Schipiste ;-)- der nächste Winter kommt bestimmt…). Kurz vor dem Ziel – zum Ziel selbst sieht man wegen der wirklich extrem steilen Streckenführung nicht rauf – hörte man schon die Zuschauer jubeln. Und ich hörte meine Freundin Beate! Reden konnt ich nicht mehr, aber mit lachendem Gesicht und hochgehobenen Daumen deutet ich ihr: „MIR GEHT’S SUPER!!!“ Und als ich nach 5:01 Stunden durch das Ziel lief, wusste ich: ENDLICH hast du dir eine lange Strecke mal richtig eingeteilt – und Michael war

…Freudenschrei!

auch zufrieden. Sagte er doch noch vor dem Start zu mir: „Wenn alles passt, müsst sich eine Zeit um 5 Stunden ausgehen…“

Die für mich emotionalste Szene dieses Tages kam erst jetzt: als ich meinen Pepi nach 5:54 ins Ziel begleitete! Auch er schaffte sein Saisonziel – mal einen Bergmarathon zu laufen 🙂 !

Über meine persönliche Leistung war ich dann doch etwas überrascht. Gesamt 17. Dame und in der Zwischenwertung der Tour Platz 11! „Nur morgen wird`s kommen. Da werde ich wohl viele Plätze verlieren!“ Da ich doch eigentlich nur mit dem Wunsch-  DREIMAL DAS ZIEL ZU SEHEN- herfuhr, konnte mir ja nun (fast) nichts mehr passieren…

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Sonntagmorgen, der 3. Tag: Das Wetterglück hatte uns verlassen. Es regnete- aber war auch schon egal. Start 13:30 in Söll. Ich fühlte mich recht gut und war fest entschlossen, diese 7!!! Runden gut zu überstehen. Lief ich die ersten Runden noch eher vorsichtig, wo mich wieder viele Damen überholten (war ich von den letzten beiden Tagen eh´ schon gewohnt …), wurde ich bei Runde 5 richtig munter. Da fing es richtig zum Schütten an, mit Gegenwind – und ich dachte mir zwei Dinge: im Winter schneit` s wenigstens, und du bist vom Winter auch kaltes und schlechtes Wetter gewohnt!!! So wurde ich auf den letzten Runden immer schneller und nun überholte ICH :-)! Bei Beginn der letzten Runde wusste ich – DU WIRST ES SCHAFFEN – und für diese Verhältnisse, gut noch dazu!

Und als ich nach 1:44 Stunden ins Ziel lief, war kein Lächeln da – sondern ich strahlte übers ganze Gesicht!!! ICH HATTE ES ECHT GESCHAFFT – und es ging mir 73 km nur gut dabei – DANKE, LIEBER WEINZETTL MICHAEL FÜR DEINE UNTERSTÜTZUNG – bei meiner Halbmarathonzeit erkannte ich an seinen Gesicht sogar: dass hätt ich von dir  auch nicht erwartet! Denn ein „echtes“ Lob  von ihm ist eher die Ausnahme ;-)….

Das bekam ich dafür vom Teamchef per SMS: „Bravo, Mädel! Super gefinished! TOP 12! Kannst sehr stolz auf dich sein – Gratuliere. LG Michl“.

Ja, ich verlor wirklich beim Halbmarathon nur einen Gesamtplatz. Dass übertraf wirklich meine Erwartungen – obwohl: auf die Top 10 fehlten mir nicht mal 2 Minuten…und das bei einer Gesamtzeit von 7:31:44 Stunden.

Ob da unser lieber Witsch wohl recht hatte? Ich  erzählte ihm, dass mir überhaupt kein Muskel weh tat – und er gab mir zur Antwort: „Wahrscheinlich hast nicht alles gegeben…“ Wie  sagt man so schön: eine typische Witsch – Meldung ;-)!

hier gehts zur Seite des Veranstalters…

hier gehts zur Tour de Tirol-Gesamtergebnisliste 2012…

 

Kategorien: Touren

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