Und wenn der gute Oliver mal wieder keinen anderen Partner finden sollte, hab ich zur Sicherheit bei der Rückfahrt meine Telefonnummer hinterlassen…

die Schlüssellänge in der mur de pisciadu…

…stand in meinem Bericht unseres Arco- Tripps im März 2024. Und ja, es war wieder so weit: wir beide waren bereits im Oktober guter Dinge, dass es bereits Anfang Dezember gutes Eis in den Dolomiten geben wird. Dass es aber so gut werden wird, mit dem hatten wir nicht gerechnet.

Schon am ersten Klettertag zog es uns zur kingline und Traum eines jeden Eiskletterers: zum Bruneckerturm in die Mur de Pisciadu. Eine Linie, die es schon als Felstour seit 1967 gibt, aber sehr oft nass ist- schlecht für den Felskletterer, gut für den Eisenthusiasten. Manuel und Martin Baumgartner eröffneten dort 2015 fünf spektakuläre Seillängen im Mixedgelände, die es in sich haben. Die nackten Zahlen: WI 6, M 6, VI+, 120 Klettermeter, einige alte Normalhaken…

Ich war mental nicht wirklich darauf vorbereitet, so einen Hammer als meine erste Saisontour zu klettern. Oliver umso mehr, hatte der gute Mann doch einiges im Laufe des Jahres geklettert und war dementsprechend fit. Souverän stieg er Länge um Länge

der Bruneckerturm mit der Eislinie in Bildmitte…

vor und ließ sich von nix und niemanden aufhalten. Das Nachsteigen war für mich daher Genuss pur- die Gratulation am Ende dieser mega Linie gehörte ihm ganz allein. Chapeau! 😊

Den Tipp, tags darauf zur Teufelsgeige im Langental zu schauen, war gut gemeint, entpuppte sich die Linie (so gut sie vom Tal auch aussah) doch als Flop. Wir kehrten daher am Einstieg um, mühten uns wieder hinunter und zogen in den Talschluss zur Perla Azurra. Nach diesem dreieinhalbstündigen Spaziergang war das Klettern im leichten Eis eine Wohltat. Wir stiegen überall rauf, wo nur irgendwie Eis erkennbar war.

die rechte Ausstiegsvariante im Tunnel…

Durch den wenigen Schnee war das ganze richtig lässig und die Umgebung dort ist zudem wunderschön.

Besonders im Tunnel gibt es zwei echt coole 60 Meter- Ausstiegslängen- die eine nach links oben (M 5) und die andere nach rechts oben (WI 4+). Nach elfstündiger Betätigung an diesem Tag ging es schnurstracks in die nächste Pizzeria zu mehreren TAB`s (…“haben fertig“…).

Der nächste Tipp zog uns am dritten Tag ins Fassatal- und wiederum

Nur für Wenige in Corvara geht immer zu klettern…

war`s nix mit klettern dort. Sehr wenig Eis und einige Zentimeter Neuschnee, die das alles überdeckten, bewogen uns rasch, doch noch nach Corvara zu schauen. Dort stehen ja bekanntlich die Eislinien bis auf die Monate Juli und August das ganze Jahr über. Nur für Wenige war am wenigsten besucht, also rauf dort. Entspanntes Steigen war angesagt und am Ausstieg war klar: „Das war`s jetzt. Es langt!“

Danke Oliver für`s Raufziehen und die Motivation! Meine Telefonnummer…😉

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hier gehts zum album und der Tourenbeschreibung vom Bruneckerturm…

hier gehts zum album und der Tourenbeschreibung der Perla Azurra mit Tunnel…

hier gehts zum album und der Tourenbeschreibung von Nur für Wenige….

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die Bilder der mur de pisciadu könnt ihr hier sehen:

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