5.1.2020

…heißt schon seit Jahren meine Überschrift für den ersten Eisklettertrip im neuen Jahr. Und warum sollte man etwas so Treffendes ändern?

Nur für Wenige…

…erstmals zog es mich gemeinsam mit Markus Gruber ins schon wohlbekannte Südtirol. Die heurigen Eisverhältnisse sind in den Alpen als durchaus fordernd, wenn nicht gar mit besch… zu bezeichnen. Wenig Eis, dafür umso mehr Leute an den spärlich vorhandenen Eislinien kennzeichnet die derzeitige Situation wohl am besten.
Folglich musste eine gute Tourenplanung her! Dann, wenn schon alle Eiskletterer müde sind und ihr Heil in der Flucht zu einem guten Cappuccino suchen, starteten wir in Corvara im Lujanta unsere Eismeter. Weniger Eis als die Jahre zuvor, bietet der Eisfall schöne moderate Dreiseillängen- Kletterei im guten Eis. Markus führte seine Länge flott und umsichtig, sodass wir nach dem Abseilen noch zum Nur für Wenige wechselten.

Wir starteten unsere zweite Tour des Tages um 1500 Uhr von der rechten Seite kommend, und blickten genauso verdutzt in die Augen zweier andere Kletterer, die sich der gleichen Route von links kommend näherten. Gleichzeitig stiegen wir parallel

solo per un altro hashtag…

höher und konnten durch sehr schnelles Klettern die erste Position halten. Ab der dritten Länge war das Rennen dann Markus zu blöd und wir ließen die beiden sympatischen Jungs als erstes zum Ausstieg weiter. Wir hatten Zeit und genossen die Aussicht ins Tal, zumal wir einige super Tipps für die folgenden Tage erhielten.
Bei einem guten Abendessen mit Dani Arnold, der mit einem Kunden die solo per un altro hashtag im Val Lasties ging und von ausgezeichneten Verhältnissen berichtete, schlossen wir unseren ersten Klettertag…

Pünktlich um 0900 standen wir faulen Säcke bei der Pordoiseilbahn und ließen uns auf 2.950 m bringen. Schon bei der Schiabfahrt durch das obere Val Lasties sahen wir, dass wir wohl die Ersten bei diesem Eisfall sein würden- perfekt! Kein Wind, leicht bedeckter Himmel mit wenig Sonneneinstrahlung garantierten Kletterspass pur. Wenn da nur nicht diese ungemein beeindruckenden Zapfen hängen würden…

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in der dritten Seillänge der hashtag…

Markus war als Erster an der Reihe und zog gleich mal direkt zur Mixedlänge hinauf. Die folgenden zwei Längen gehörten mit zu den Eindrücklichsten, die ich bis dato klettern durfte. So was von geil! 🙂 Unsere Motivation war so groß, dass wir die erst vor kurzem erstbegangene Weiterführung der Route- hashtag extension- auch noch in Angriff nahmen. Nur in der letzten 20 Meter hohen WI 6 Säule streikte dann mein Verstand- der Tag war zu schön, um jetzt noch was zu riskieren…

Once in an lifetime– der Name verrät schon viel über diese Superlinie! Wir wussten, dass diese komplett mit Eis durchgewachsen und auch die oberste Säule kletterbar sein sollte. Markus war begeistert von diesem Plan und zog flotten Schrittes um 0600 Uhr ins noch stockfinstere Langental hinein. Leider hatten auch andere Kletterer diese Infos. So standen wir eineinhalb Stunden später nur als dritte Seilschaft am Einstieg. Die Kollegen aus dem Osten waren schon seit 0400 Uhr auf den Beinen…
Wer mich kennt, weiß, was nun kommen musste: Geduld ist für mich ein Fremdwort und Gelassenheit kann ich nicht mal schreiben- dementsprechend schlecht war meine

in der ersten Seillänge der lifetime…

Stimmung, zumal die vier Jungs vor uns alles andere als flott waren. Gut, dass Markus dabei war: er hat nämlich genau das, was mir fehlt! Und er hatte recht: das Wetter war optimal, die Umgebung zum Staunen und die Kletterei grenzgenial an senkrechten Zapfen und Säulen!

Lediglich an der Abschlusslänge hielten wir länger inne und besprachen, ob wir weitergehen sollten. Da aber unsere Vorsteiger diesen schlanken Strich mit unglaublich massiven Schlägen bearbeiteten und NICHT damit in die Tiefe stürzten, entschloss wir uns, dieses Teil mit nur spärlichster Absicherung und katzengleich rauf zu schleichen. Ohne einem einzigen Schlag oder Tritt in bester Indianermanier konnte ich wenig später überglücklich Markus am letzten Stand nachsichern- megaschön! 🙂
Johannes Egger sprach von sehr guten Verhältnissen im sot saslonch, einem unglaublich eindrucksvollen 150 Meter langen couloir an der NO- Wand des Langkofels.

Luft anhalten und drüber…

Und er hatte wie immer recht! Von weitem sieht diese Linie easy und locker aus. Beim Klettern offenbart sich diese Tour als durchaus respektabel. Wir waren Gott sei Dank die Ersten am Einstieg- die Standplatze liegen hier ziemlich ungeschützt in Falllinie…
Nach einer kleinen Fotosession und dreimaligem Abseilen zogen wir unsere finalen Spuren in die bestens präparierten Pisten der Sella Ronda.
Rechtzeitig zum Geburtstagsessen von Jo war ich wieder zu Hause. Und wie es Markus treffender nicht ausdrücken konnte: „Alles richtig

dritte Seillänge der sot saslonch…

gemacht in diesen vier Tagen“.

Danke Markus für das gemeinsame Klettern und die beruhigenden Worte im Langental!

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hier geht`s zum album und der Tourenbeschreibung der hashtag…

hier geht`s zum album und der Tourenbeschreibung der lifetime…

hier geht`s zum album und der Tourenbeschreibung vom sot saslonch…

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das video der hashtag seht ihr hier:

 

solo per un altro hashtag 2020:

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das video der lifetime könnt ihr hier sehen:

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once in a lifetime 2020:

 

 

Kategorien: Touren

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