von Willi Nagl und Michl Kraeftner am 1.2.2011
Bei so vielen Wettkämpfen jedes Wochende vergisst man oft auf die wahren Freuden beim Tourenschigehen: Rein ins alpine Gelände und runter von unserem Schneeberg auf unzähligen Routen! (und deren gibt es einige :-))
Das “AuffiundOwi” in Lilienfeld war noch gar nicht vorbei, da hatte ich schon mal die Verhältnisse erkundet und gar nicht mal so schlechte Bedingungen vorgefunden. Lediglich der Sturm in Gipfelhöhe verleidete am Samstag größere Unternehmungen. Viel Schnee liegt derzeit ja nun wirklich nicht bei uns- der Fadensteig im oberen Teil ist abgeblasen und aper und die Standardaufstiege über den Wurzen- und Schneegraben sind “kleschhart” und verlangen beim Weniggeher den Einsatz von Steigeisen oder zumindest Harscheisen. Aber einige Rinnen sahen aus der Entfernung gut aus…
Wenig später nutzten Willi und Ich die Gunst der Stunde, um bei perfektem Wetter die Steilrinnensaison für uns zu eröffnen. Im Tal noch strenger Frost bei -9′ C begrüßte uns der Schneeberg bereits auf Höhe Edelweißhütte mit leichten Plusgraden. Und es wurde noch besser: Der Aufstieg über den Fadensteig wurde zum wahren Genuß, herrschte doch oben am Berg Windstille! Und jeder, der den östlichsten 2000- er der Alpen kennt, weiß, was das heißt…
Auf der Fischerhütte oben angekommen, querten wir sofort zur Bockgrube rüber. Eine leichte Abfahrt über 500 HM ins untere Kar bei sehr guten Schneebedingungen machte Lust auf Mehr. So richtig heiß wurde uns beim Wiederaufstieg aus dem südseitig gerichtetem Kar, knallte die Jännersonne schon ganz schön auf unsere nicht gerade sonnenverwöhnten Köpfe.
Wieder bei der Fischerhütte angekommen, wandten wir uns umgehend der Nordseite des Berges zu. Bei gänzlich anderen Bedingungen fuhren wir die Hausries runter Richtung Krumme Ries. Auf der Schattseite lag stark windgepresster Neuschnee, der griffig und super zu fahren war. Schon bei der Anfahrt zum Berg war klar, daß die Möglichkeiten in der Krummen Ries mehr als spärlich waren, hatte es doch den ganzen Schnee der letzten Periode dort komplett verblasen. Wohin man blickte, nur Steine und Felsen… Also querten wir zur Narrndattlrinne rüber. Ein Geheimtipp für Kenner des Berges ist diese nordseitig ausgerichtete Rinne, die mit ca. 44′ Steilheit im oberen Drittel direkt in die Breite Ries mündet.
Bei der Einfahrt angekommen, stellten wir fest, daß zwar wenig Schnee in der Rinne lag, die Engstelle ihren Namen verdiente, aber die Befahrung durchaus möglich war. Was folgte, war griffiger Neuschnee im oberen Teil, kombinierte “sportliche” Verhältnisse im Mittelteil und “Schneeflecksuchen” im unteren Teil. In Summe beachtliche Verhältnisse, die wir so nicht gehofft hatten, an zu treffen.
Schon beim Grafensteig mußten wir abschnallen, da einfach zu wenig Schnee lag. Erst wieder beim Forstweg vor der Lahning gings wieder mit Schi weiter.
Nach zwei super Abfahrten, die unterschiedlicher nicht sein konnten , waren wir wieder beim Forellenhof unten. Willi grinste über das ganzen Gesicht, hatte er sich doch wirklich wie ein “Profi” die Narrndattl runter gestürzt. Und ich weiß nach so einer Traumtour mit jedem Male mehr, warum ich mir das (fast) tägliche Training antue- GENAU für solche Tage… 🙂
.
die Fotos könnt ihr hier sehen…
.
0 Kommentare